23. ilb 06. – 16.09.2023

Programmsparten: Literaturen der Welt

Ray Loriga: Sábado, Domingo

Auf jeden Samstag [sábado] folgt ein Sonntag [domingo]. Hier liegen 25 Jahre dazwischen. Federico ist 18, als er mit einem Freund und einer Kellnerin eine turbulente Samstagnacht durchlebt, an die er sich später kaum noch erinnern kann. Mit 43 nimmt er an einer sonntäglichen Schulfeier seiner Tochter teil und trifft

Amir Hassan Cheheltan: Eine Liebe in Kairo

Der mit dem Internationalen Literaturpreis 2020 ausgezeichnete »Balzac Irans« [Berliner Zeitung] erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem iranischen Botschafter in Ägypten und einer zum Islam konvertierten Jüdin im Kairo zum Ende der 1940er-Jahre. Eindringlich schildert er zudem die historische Situation – den aufkommenden Kalten Krieg und das problematische Verhältnis von islamischer

Radka Denemarková: Stunden aus Blei

Der große politische Roman über das heutige China zeigt neben historischen Exkursen, Zitaten aus chinesischen Klassikern und essayistischen Passagen die Entwicklung einzelner Charaktere im Widerstand, kritisiert aber auch den europäischen Kapitalismus und westliche Arroganz. »Der Roman zeigt, was es bedeuten kann, trotz ungeheuerlicher Repression weiter festzuhalten an der Hoffnung auf

Ilya Kaminsky: Tanzen in Odessa

In seinen poetischen Texten stellt Ilya Kaminsky Bezüge her zu Archetypen, Mythen und Literaturen der russischen Welt und belebt sie mit seinem ausgeprägten Sinn für Rhythmus und Melodie der englischen Sprache. »Kaminskys Verse umspannen Kontinente und Jahrhunderte und scheinen ein gemeinsames Gut der eingewanderten russischen Träumer, der amerikanischen Touristen und

Jennifer Nansubuga Makumbi: Die erste Frau

Der Coming-of-Age-Roman, der den Jhalak Prize gewann, ist eine feministische Interpretation ugandischer Märchen. Erzählt wird von einem Mädchen, das bei seinen Großeltern aufwächst und dessen schmerzliche Suche nach der Mutter verknüpft ist mit dem Prozess des Erwachsenwerdens und der Entdeckung der eigenen Weiblichkeit. »Ein Roman, der seine Energie aus seinem

Grand Tour: Europäische Literatur mit Jānis Joņevs und Olivier Guez

Die sogenannte Grand Tour traten einst junge Adelige an, um reisend ihr Wissen zu erweitern. Wer heute durch Europa reisen will, kann dies auch lesend tun: Der Sammelband »Grand Tour« enthält Erzählungen und Kurzgeschichten von 27 Schriftsteller:innen – eine:r aus jedem EU-Mitgliedstaat –, welche die Leser:innen an Orte europäischer Kultur

Wu Ming-Yi: Der Mann mit den Facettenaugen

In einer Welt, in der Bäume laufen können, Rehe sich in Ziegen verwandeln und vor Taiwans Küste ein riesiger Müllstrudel durchs Meer treibt, treffen ein indigener Jugendlicher und eine lebensmüde Akademikerin aufeinander. Der Schriftsteller und Umweltaktivist Wu Ming-Yi gilt als eine der wichtigsten Stimmen Taiwans. Nun liegt erstmals ein Roman

Intimations: Zadie Smith im Gespräch mit Daniel Kehlmann

Zadie Smith, »eine der wichtigsten literarischen Stimmen unserer Zeit« [WELT], hat mit »Intimations« [dt. »Betrachtungen«] zuletzt einen Essayband aus den ersten Monaten des Corona-Lockdowns vorgelegt. Im Gespräch mit Daniel Kehlmann erörtert sie die Kraft der literarischen Essayistik und das Spannungsfeld zwischen privatem und öffentlichem Raum. Welche Erzählungen brauchen wir in

Meron Hadero [live zugeschaltet]: A Down Home Meal for These Difficult Times

Migrant:innen, Flüchtlinge und Vertriebene stehen im Mittelpunkt des Debüts von Meron Hadero, die 2021 als erste äthiopische Schriftstellerin den Caine Prize for African Writing erhielt. Der Kurzgeschichtenband wurde bereits vor Erscheinen mit dem Restless Book Prize for New Immigrant Fiction ausgezeichnet. »Mit enormer Kraft und wunderbarer Subtilität gewährt uns Meron

Dacia Maraini: Trio

Der Briefroman der Grande Dame der italienischen Literatur spielt 1743, als die Pest auf Sizilien wütet. Zwei Freundinnen schreiben einander von den Schrecken, die sie erleben. Der Mann der einen Freundin, der gleichzeitig die andere liebt, reist währenddessen zwischen beiden hin und her. »Trio« ist ein Buch über Freundschaft, aber

Amir Hassan Cheheltan: Eine Liebe In Kairo

Der mit dem Internationalen Literaturpreis 2020 ausgezeichnete »Balzac Irans« [Berliner Zeitung] erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem iranischen Botschafter in Ägypten und einer zum Islam konvertierten Jüdin im Kairo zum Ende der 1940er-Jahre. Eindringlich schildert er zudem die historische Situation – den aufkommenden Kalten Krieg und das problematische Verhältnis von islamischer

Aleš Šteger: Neverend

In diesem hochpoetischen und gesellschaftskritischen Roman werden verschiedene Zeitebenen und Handlungslinien verschränkt: das Slowenien der Gegenwart, Texte von Häftlingen aus dem Jugoslawienkrieg, ein entstehender Roman über das kriegsverwüstete Europa im 18. Jahrhundert und Tagebucheinträge von Häftlingen in einem Schreibkurs. »Ein Buch, das in einer europäischen Zukunft spielt, in dem aber