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Jenseits westlicher Mythologien

In Jennifer Neals Debütroman »Notes on Her Color« verbinden sich Florida-Kitsch und Magischer Realismus zu einer Coming-of-Age Story über eine Frau, die lernt, die Farbe ihrer Haut zu verändern. Ayanna Lloyd Banwos »Als wir Vögel waren« [Ü: Michaela Grabinger] erzählt eine magische Liebesgeschichte: Emmanuel, ein junger Rastafari, arbeitet in Port

Geschichten vom Schwarzen Meer

Gibt es ein ›östliches‹ Narrativ? Warum wird der politische wie künstlerische Diskurs bis heute oft vom Westen dominiert? Wie lässt sich Geschichte vielstimmig erzählen, damit ein gleichberechtigtes östliches Narrativ aufscheinen kann? Das transkulturelle Literaturprojekt »Black Sea Stories« bringt Autor:innen aus Armenien, Bulgarien, Georgien, Rumänien und der Ukraine zusammen, um in

Love Stories: The Power of Love, or the Love of Power?

Die Kurzgeschichtensammlung »Ich bin Henker. Liebesgeschichten« [Ü: Stefanie Jacobs] des in Indien geborenen und in New York lebenden Rajesh Parameswaran tanzt durch ein absurdes Figurenensemble, das von einem bengalischen Tiger, der eines Morgens aufwacht und feststellt, dass er unsterblich verliebt ist, bis zu einem falschen Arzt reicht, der von seiner

Abgesagt: Cristina Rivera Garza: The Afterlives of Femicide

Im Sommer 1990 wird Liliana, die damals 20-jährige Schwester der Autorin, von ihrem Ex-Freund ermordet. Beinahe 30 Jahre später geht Cristina Rivera Garza dem Verbrechen nach. Mithilfe von hinterlassenen Dokumenten und Interviews mit Familienangehörigen zeichnet sie in »Liliana’s Invincible Summer« ein Porträt ihrer Schwester – und auch der Gesellschaft, die

Elizabeth Duval: Nach Trans. Sex, Gender und die Linke

Was bedeutet es, trans zu sein? fragt die 23-jährige Philosophin Elizabeth Duval, in Spanien eine einflussreiche Intellektuelle. Duval, selbst trans Frau, reflektiert in ihrem Essay über Geschlecht als komplexes soziales System, über Phänomene der Fluidität, über Diskriminierung, die Grenzen der Selbstbestimmung und darüber, was nach trans kommt. »Angesichts des Hasses,

Idza Luhumyo: Five Years Next Sunday

Die 2022 mit dem Caine Prize for African Writing ausgezeichnete Kurzgeschichte handelt von einer jungen Frau mit übernatürlichen Fähigkeiten: Schneidet sie ihre Haare, beginnt es zu regnen. Doch es hat seine Gründe, warum seit bald fünf Jahren eine Dürre herrscht … »Ein Triumph der Fantasie!«, so die Jury. Idza Luhumyo

Demokratien in Gefahr?

Demokratien stehen unter großem Druck. Die Anzahl liberaler Demokratien nimmt weltweit ab und die Zustimmung zu Demokratie in vermeintlich gefestigten Ländern sinkt. Wie gut können demokratische Systeme damit umgehen? Wie können sie Handlungsfähigkeit bewahren, wie resilient mit Herausforderungen umgehen, zu denen auch Phänomene wie Klimawandel und Digitalisierung gehören? Armin Nassehi,

Podcasting. Wer nicht lesen will, kann hören

Von »Faking Hitler« bis »Boys Club«: Podcasts sind aus der Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Ihre journalistische Relevanz nimmt stetig zu. Die Podcaster Khesrau Behroz und Thilo Mischke beherrschen die Präsentation investigativer Recherchen und spannendes Storytelling par excellence und erreichen mit Ihren Produktionen ein breites Publikum. Sie sprechen über die nötige

Paolo Giordano: Tasmanien

»Tasmanien« (Ü: Barbara Kleiner) handelt von einem Journalisten, der zu einer Klimakonferenz fährt und zahlreiche Städte und Länder bereist, um nicht nach Hause zu seiner Frau zurückzukehren. Doch ist diese Krise nicht nur die eines Paares, sondern auch einer Generation und der Welt, wie wir sie kennen. Der Autor wagt

Zentrum Einheit: Innerdeutsche Perspektiven

2028 soll das »Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation« in Halle (Saale) eröffnen. Doch kann es gelingen, die Leistungen und Erfahrungen der Menschen aus der ehemaligen DDR und im heutigen Ostdeutschland sichtbar zu machen? Katja Hoyer und Dirk Oschmann liefern mit ihren aktuellen Büchern neue Perspektiven auf ost‑/westdeutsche Wahrnehmungen,

Elisabeth Plessen: Die Frau in den Bäumen

Eine literarische Sommerreise ins Italien der 1970er Jahre: Anna, eine junge Frau Ende 20, bricht nach Ende ihres Studiums mit Leo nach Italien auf. In der drückenden Sommerhitze stürzt ein Gewitter sie in emotionales Chaos: Sie erfährt vom Tod ihres Vaters und begegnet Matteo, einem Regisseur, der sie nach Rom

Silenced Artists? Mit Victoria Lomasko und Irina Rastorgueva

Victoria Lomasko und Irina Rastorgueva verfolgen seit Jahren die drakonische Unterdrückungspolitik gegen regimekritische Protestbewegungen der russischen Zivilbevölkerung und in anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunionen. In ihrer Kunst und in ihren Texten dokumentieren sie ihre Beobachtungen von Gesprächen, Alltagssituationen und Demonstrationen. Lomasko zeichnet und schreibt, Rastorgueva arbeitet sowohl für das Theater als