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Irene Vallejo: Papyrus

In »Papyrus« (Ü: Maria Meinel, Luis Ruby) führt die renommierte Altphilologin Irene Vallejo die Lesenden auf eine Reise durch die bewegte Geschichte des Buches, von den ersten Sammlungen in der Bibliothek von Alexandria bis zum Fall des Römischen Reiches. Sie beleuchtet, wie Bücher als unermüdliche Boten von Ideen und Geschichten

Die Kunst des Übersetzens

Elisabeth Plessen – bekannt als Übersetzerin von Theaterstücken von William Shakespeare, Henrik Ibsen und Sarah Kane – hält die diesjährige Rede zur Kunst des Übersetzens. Im Anschluss stellt Timea Tankó ihre Übersetzung des ungarischen Romans »Der glückliche Mensch« von Zsigmond Móricz (1879–1942) vor: »ein kleines ländliches Welttheater« (NZZ), in dem

Übersetzungen von Mensch und Maschine

Wovon träumt die KI? Und wovon träumen Übersetzer:innen? Autor:innen schreiben in drei Sprachen Texte über das Träumen. Die drei literarischen Übersetzer:innen, Timea Tankó, Andreas Jandl, Timo Berger, und KI-Programme übersetzen sie. André Hansen und Heide Franck, die zu KI-Übersetzungen forschen, tauschen sich mit den Maschinen und den Menschen, die mit

Maxim Biller: Mama Odessa

Mit der Geschichte einer russisch-jüdischen Familie aus Hamburg spannt Maxim Biller in seinem neuen Roman einen Bogen vom Odessa des Zweiten Weltkriegs über die spätstalinistische Zeit bis in die Gegenwart und erzählt mit poetischer Kraft von dramatischen Ereignissen: dem Massaker an den Odessaer Juden 1941, einem KGB-Giftanschlag, der dem Vater

Norman Ohler: Der stärkste Stoff

Nach seinem internationalen Bestseller »Der totale Rausch« über die kaum aufgearbeitete Rolle von Drogen im Dritten Reich widmet sich Norman Ohler in seinem jüngsten Buch dem LSD und dem aus mexikanischen Pilzen gewonnenen Psilocybin – in ihrer Funktion als Rauschmittel, als Mittel zur Bewusstseinskontrolle sowie als Heilmittel. Sein Fokus liegt

Papierne Seiten, beleuchtete Seiten: Das zukünftige Lesen

Irene Vallejos »Papyrus« erkundet die tausendjährige Geschichte des Buches und avancierte zu einem weltweiten Bestseller. Im Dialog mit Paul Ingendaay, Europa-Korrespondent im Feuilleton der »FAZ«, spricht sich die Altphilologin für die Koexistenz von Print und Digital aus. Sie betrachtet die aktuelle Vielfalt des Leseerlebnisses als Chance zur Demokratisierung von Kultur

Bücherverbrennung 1933

Was gehen uns Verbot, Verfolgung und Zensur heute an? Bücherverbrennungen sind, seit es Bücher gibt, ein brutales Zeichen gesellschaftspolitischer Macht. Zensur und Verbot von Schrifttum, wie sie 1933 in der Bücherverbrennung der Nationalsozialisten in Deutschland einen Ausdruck als propagandistische Inszenierung fanden, sind auch aktuell in vielen Teilen der Welt ein

Literatur im Schatten von Despotismus

Die Diktatoren sitzen nach wie vor fest auf ihren Thronen. Sie haben die Protest- und Demokratiebewegungen der letzten Jahre brutal niedergeschlagen, die repressiven Schrauben angezogen. Assad ist noch da, die Mullahs sind noch da, Erdoğan hat sich erneut wählen lassen. Saddam ist weg, aber an seine Stelle sind Islamisten, Milizenführer

Laut und leise: Deutsch-iranische Poet:innen

Drei Slam-Poet:innen performen eigene Werke sowie die Texte inhaftierter iranischer Schriftsteller:innen. Seit vergangenem Herbst protestieren Iraner:innen im ganzen Land. Mehr als 200 Menschen wurden allein in den ersten Monaten dieses Jahres hingerichtet, Zehntausende inhaftiert. Doch mit Briefen und Gedichten aus dem Gefängnis melden sie sich zu Wort. Mittels Spoken Word

Ilija Trojanow: Tausend und ein Morgen

Lesung und Performance In »Tausend und ein Morgen« schickt Ilija Trojanow seine Heldin Cya auf Zeitreisen: zu den Piraten der Karibik und in die Wirren der Russischen Revolution. Sprachgewaltig und verspielt, hochpoetisch und emotional verbindet der Text erzählerische Virtuosität und kritisches Denken zu einem modernen Epos, das einen frischen Blick

Das Blaue Sofa mit Cheon Myeong-kwan: Der Wal

Drei Frauenschicksale in einem koreanischen Dorf: Die ehrgeizige Kūmbok jagt den Nervenkitzel, seit sie zum ersten Mal einen Wal gesehen hat; ihre stumme Tochter Ch’unhūi kommuniziert mit Elefanten. Und eine einäugige Frau steuert Bienen, indem sie pfeift. »Der Wal« (Ü: Matthias Augustin, Kyunghee Park) kreuzt magischen Realismus, altkoreanische Mythen und