Programmsparten: Literaturen der Welt

Hernan Diaz: Treue

Ausgehend von Benjamin und Helen Rask, einem glamourösen Paar im New York der 1920er-Jahren – er Finanzbaron, sie Tochter aus aristokratischem Hause –, erforscht der Roman die Kraft des Geldes. »Die brillante Art und Weise, mit der Díaz diese ebenso akribisch recherchierte wie spannend aufgebaute Geschichte erzählt, macht diesen Roman

Nahaufnahme: Treffen junger Autor:innen

Jährlich werden fünf Preisträger:innen des Treffens junger Autor:innen der Berliner Festspiele zur »Nahaufnahme« eingeladen, so in diesem Jahr Rania Daoudi, Idil Korkut, Cora Grohmann, Diana Röthlinger und Sophie Schollek. Ziel ist es, die jungen Autor:innen in ihrem Schreiben und auf ihrem Weg in eine professionelle Schreibexistenz zu bestärken. Sie arbeiten

Ray Loriga: Sábado, Domingo

Auf jeden Samstag [sábado] folgt ein Sonntag [domingo]. Hier liegen 25 Jahre dazwischen. Federico ist 18, als er mit einem Freund und einer Kellnerin eine turbulente Samstagnacht durchlebt, an die er sich später kaum noch erinnern kann. Mit 43 nimmt er an einer sonntäglichen Schulfeier seiner Tochter teil und trifft

Amir Hassan Cheheltan: Eine Liebe in Kairo

Der mit dem Internationalen Literaturpreis 2020 ausgezeichnete »Balzac Irans« [Berliner Zeitung] erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem iranischen Botschafter in Ägypten und einer zum Islam konvertierten Jüdin im Kairo zum Ende der 1940er-Jahre. Eindringlich schildert er zudem die historische Situation – den aufkommenden Kalten Krieg und das problematische Verhältnis von islamischer

Ilya Kaminsky: Tanzen in Odessa

In seinen poetischen Texten stellt Ilya Kaminsky Bezüge her zu Archetypen, Mythen und Literaturen der russischen Welt und belebt sie mit seinem ausgeprägten Sinn für Rhythmus und Melodie der englischen Sprache. »Kaminskys Verse umspannen Kontinente und Jahrhunderte und scheinen ein gemeinsames Gut der eingewanderten russischen Träumer, der amerikanischen Touristen und

Jennifer Nansubuga Makumbi: Die erste Frau

Der Coming-of-Age-Roman, der den Jhalak Prize gewann, ist eine feministische Interpretation ugandischer Märchen. Erzählt wird von einem Mädchen, das bei seinen Großeltern aufwächst und dessen schmerzliche Suche nach der Mutter verknüpft ist mit dem Prozess des Erwachsenwerdens und der Entdeckung der eigenen Weiblichkeit. »Ein Roman, der seine Energie aus seinem

Grand Tour: Europäische Literatur mit Jānis Joņevs und Olivier Guez

Die sogenannte Grand Tour traten einst junge Adelige an, um reisend ihr Wissen zu erweitern. Wer heute durch Europa reisen will, kann dies auch lesend tun: Der Sammelband »Grand Tour« enthält Erzählungen und Kurzgeschichten von 27 Schriftsteller:innen – eine:r aus jedem EU-Mitgliedstaat –, welche die Leser:innen an Orte europäischer Kultur

Wu Ming-Yi: Der Mann mit den Facettenaugen

In einer Welt, in der Bäume laufen können, Rehe sich in Ziegen verwandeln und vor Taiwans Küste ein riesiger Müllstrudel durchs Meer treibt, treffen ein indigener Jugendlicher und eine lebensmüde Akademikerin aufeinander. Der Schriftsteller und Umweltaktivist Wu Ming-Yi gilt als eine der wichtigsten Stimmen Taiwans. Nun liegt erstmals ein Roman

Meron Hadero [live zugeschaltet]: A Down Home Meal for These Difficult Times

Migrant:innen, Flüchtlinge und Vertriebene stehen im Mittelpunkt des Debüts von Meron Hadero, die 2021 als erste äthiopische Schriftstellerin den Caine Prize for African Writing erhielt. Der Kurzgeschichtenband wurde bereits vor Erscheinen mit dem Restless Book Prize for New Immigrant Fiction ausgezeichnet. »Mit enormer Kraft und wunderbarer Subtilität gewährt uns Meron

Amir Hassan Cheheltan: Eine Liebe In Kairo

Der mit dem Internationalen Literaturpreis 2020 ausgezeichnete »Balzac Irans« [Berliner Zeitung] erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem iranischen Botschafter in Ägypten und einer zum Islam konvertierten Jüdin im Kairo zum Ende der 1940er-Jahre. Eindringlich schildert er zudem die historische Situation – den aufkommenden Kalten Krieg und das problematische Verhältnis von islamischer

Ray Loriga: Kapitulation

Seit zehn Jahren herrscht Krieg; die beiden Söhne des Erzählers sind verschollen. Nun siedelt er mit seiner Frau in die Durchsichtige Stadt um, wo Transparenz das oberste Gebot ist. Ein friedliches Leben scheint möglich. Doch der Erzähler sträubt sich gegen eine Welt ohne Geheimnisse. Ein dystopischer Roman, ausgezeichnet mit dem

Entfällt: László Krasznahorkai: Herscht 07769

Unter tätowierten Neonazis lebt im thüringischen Städtchen Kana Florian Herscht in seiner eigenen Welt. Als Reinigungskraft entfernt er Graffiti. Sein »Boss« rät dazu, endlich um Aufnahme in »die Einheit« zu bitten und sich auch tätowieren zu lassen, doch Herscht will nicht. Er schreibt Briefe an Bundeskanzlerin Angela Merkel, in denen