Als Romanautorin ist die zweifache Booker-Preisträgerin Margaret Atwood weltbekannt, dabei hat sie mit dem Schreiben von Lyrik begonnen. Ihre Gedichte zeigen Beobachtungen und Reflexionen und sind oft von Märchen und Mythen inspiriert, die sie seit ihrer Kindheit faszinieren. Wichtige Themen ihrer Prosawerke wie der Feminismus und die Rettung des Klimas finden auch in ihrem lyrischen Schaffen einen Ausdruck und werden dort in Zustände des persönlichen Innenraums verwandelt.
Paul Muldoon, Pulitzer-Preisträger für Poesie, den das »The Times Literary Supplement« als »bedeutendsten englischsprachigen Dichter, der nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde«, bezeichnete, hat mehr als dreißig Lyriksammlungen veröffentlicht. Seine Poesie ist geprägt von Anspielungen, einem feinen Witz, von Wortspielen, ungewöhnlichen Reimen und einer subtil erfindungsreichen Verwendung der Metren.
Haris Vlavianos ist ein Dichter und Übersetzer, der sich in »die dunklen Gassen der Sprache« wagt, wie Michael Longley es nennt. Seine ebenso präzisen wie klaren Gedichte antworten auf die Gewalt der Geschichte und die Zerbrechlichkeit des Lebendigen. Sie sind persönlichen Erfahrungen gewidmet, die sie festhalten und sich zu eigen machen.
Jay Bernards künstlerisches Schaffen ist multidisziplinär, kritisch, queer und gründet auf ausführlicher Archivarbeit. Die Gedichte aus dem Band »Surge« greifen die sogenannten New-Cross-Fire-Ereignisse auf, als im Januar 1981 bei einer Party im Südosten Londons dreizehn Schwarze Teenager bei einem Brand des Hauses in der New Cross Road 439 umkamen – die Ursache wurde nie richtig aufgeklärt. Basierend auf diesem Vorfall, erzählt Jay Bernard von der langen Geschichte des Rassismus in Großbritannien.
Moderation: Maren Jäger
Sprecher:innen: Frank Arnold, Julia Malik
Sprache: divers