
Olivier Mannoni
- Frankreich
geboren 1960, ist ein französischer Übersetzer, Autor und Übersetzungsdozent. Er studierte Literatur und Philosophie in Paris und arbeitete zunächst als Journalist. Er veröffentlichte mehrere Bücher über deutschsprachige Autoren wie Günter Grass und Manès Sperber. Als Übersetzer übertrug Mannoni ein breites Spektrum deutschsprachiger Literatur ins Französische – darunter nahezu das gesamte Werk von Peter Sloterdijk sowie Bücher von Martin Suter, Zsuzsa Bánk, H.G. Adler, Uwe Tellkamp, Stefan Zweig und Frank Witzel. Darüber hinaus übersetzte er zahlreiche Werke Sigmund Freuds, darunter auch Briefe und Essays, sowie bedeutende historische Texte über das Dritte Reich, u. a. von Peter Reichel, Ernst Klee, Harald Welzer, Joachim Fest, Volker Ullrich und Bettina Stangneth. 2021 erschien seine französische Übersetzung von Adolf Hitlers »Mein Kampf«, die eine breite gesellschaftliche Debatte auslöste. Von 2007 bis 2012 war Mannoni Vorsitzender des französischen Übersetzerverbands (ATLF). Heute leitet er die von ihm gegründete École de Traduction Littéraire. Für sein Engagement und seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. 2017 mit dem Prix Helmlé und 2023 mit dem Titel Chevalier des Arts et des Lettres. 2022 veröffentlichte er das Memoir »Hitler traduire« (dt. »Hitler übersetzen«, Ü: Nicola Denis, 2025), das sowohl in Frankreich als auch in Deutschland viel beachtet wurde. 2024 erschien zudem der Essay »Coulée brune. Comment le fascisme a envahi notre langue« (»Brauner Guss. Wie der Faschismus in unsere Sprache eindrang«). Olivier Mannoni lebt in den Zentralpyrenäen, unweit von Toulouse.
Stand: 2025
Günter Grass: l’honneur d’un homme
Bayard
Paris, 2000
Manès Sperber : l’espoir tragique.
A. Michel
Paris, 2004
Coulée brune
Héloïse d’Ormesson
Paris, 2024
Hitler übersetzen
Harper Collins
Hamburg, 2025 [Original: 2022]
[Ü: Nicola Denis]