Dilek Mayatürk
- Deutschland, Türkei
- Zu Gast beim ilb: 2024
Dilek Mayatürk wurde 1986 in Istanbul geboren, wo sie auch ihr Studium der Soziologie begann. Sie setzte es an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt fort und arbeitete anschließend als Dokumentarfilmproduzentin und Autorin für verschiedene Medien. Sie schreibt Lyrik auf Deutsch und Türkisch.
2014 erschien in der Türkei ihr erster Gedichtband »Cesaret Koleksiyonu« (Ü: Mutsammlung), gefolgt von dem in Deutschland verlegten Band »Brache« (2020). In diesem zweisprachigen Buch sind Gedichte aus 16 Jahren Schaffenszeit enthalten. Mayatürk findet starke Bilder für existentielle Gefühle wie Wut, Schmerz, Liebe und Verlust. »Mit ihren starken und mitunter krassen Bildern formuliert Dilek Mayatürk poetisch Kritik an einer überkommenen, patriarchalen Haltung gegenüber der Welt. ›Brache‹ ist kraftvolle Anklage und zugleich die poetische Selbstermächtigung einer wachen und empfindsamen Lyrikerin. Vor allem aus den älteren Gedichten spricht ein bohrendes Gefühl des Verlassenseins … Eine schonungslose, weibliche Stimme«, so DLF Kultur. 2021 erschien auf Türkisch »Bir Daha Yok Çiçeği«.
Mayatürk wurde in der Türkei mehrfach für ihre Gedichte ausgezeichnet: 2010 erhielt sie die Cahit Sıtkı Tarancı Honourable Mention, 2015 den Gürhan Uçkan Poetry Award und 2021 den dritten Preis des Kemal Özer Poetry Award. In Deutschland war sie Literaturstipendiatin des Berliner Kultursenats (2022), des Schloss Wiepersdorf (2024), der Casa Baldi (2024), der Kulturakademie Tarabya (2023/2024) und der Stiftung Preußische Seehandlung (2023). Mayatürk tritt auch mit dem multidisziplinären Komponisten Amen Feizabadi in einer anspruchsvollen Duo-Performance auf, in der Worte und Klänge miteinander in einen Dialog treten.
Sie lebt in Berlin.
Cesaret Koleksiyonu
Yeniinsan
Istanbul, 2014
Brache. Gedichte
Hanser Berlin
Berlin, 2020
(Ü: Achim Wagner)
Bir Daha Yok Çiçeği
Klaros
Ankara, 2021