Roman Sikora
- Tschechische Republik
- Zu Gast beim ilb: 2011
Roman Sikora geboren 1970 in Třinec, Tschechien, reagiert in seinen Theaterstücken – darunter »Die Unbeweglichkeit«, »Die Stützen der Gesellschaft«, »Tod eines talentierten Schweins« – mit eigensinnigem Humor auf aktuelle soziale und politische Zustände. 1997 erhielt er für »Antigone weggefegt« den Alfréd-Radok-Preis. Viele seiner Werke wurden bereits übersetzt, u. a. ins Deutsche. Sein neuestes Stück, »Zpověď masochisty« (Ü: Bekenntnis eines Masochisten), hatte 2011 am Prager Theater Letí, Zentrum für zeitgenössische Dramatik, Premiere. Sikora lebt in Prag.
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ROMAN SIKORA, TSCHECHIEN
»ZPOVĚĎ MASOCHISTY« (DAS BEKENNTNIS EINES MASOCHISTEN)
übersetzt von Barbora Schnelle
»Zpověď masochisty« von Roman Sikora ist eine sarkastische Kritik an der kapitalistischen Wirtschaftsordnung westlicher Demokratien. Nur ein Masochist, der an ausbeuterischen Arbeitsbedingungen und der Verschwendung menschlicher Ressourcen Gefallen findet, kann in der nicht regulierbaren freien Marktwirtschaft am Ende überleben. Die Mechanismen des Systems werden durch groteske Überzeichnungen verdeutlicht und durch authentische Zitate aus dem Internet und skurrile Traumsequenzen ins Absurde getrieben. In Sikoras rasantem Theatertext bleibt für Protest und Empörung fast keine Zeit mehr.