Luo Zhicheng
- Taiwan
- Zu Gast beim ilb: 2005
Der taiwanesische Lyriker Luo Zhicheng wurde 1955 in Taipeh geboren. Nach einem Studium der Philosophie an der National Taiwan University arbeitete er zwei Jahre lang als Redakteur bei der Literaturbeilage der »China Times«. Anschließend studierte er Ostasienwissenschaften an der University of Wisconsin in Madison, wo er den Magistertitel erwarb. Seit seiner Rückkehr aus den USA war er vielfach als Herausgeber von Tageszeitungen und von Zeitschriften tätig und lehrte an verschiedenen Universitäten.
Seinen ersten Gedichtband brachte Luo Zhicheng 1975 im Selbstverlag heraus: in einem selbst erstellten Design und mit eigenen Illustrationen versehen. Seitdem sind von ihm weitere neun Gedichtbände erschienen sowie drei Bücher mit Prosa, zwei Bände Reisejournalismus, eine Essaysammlung und zahlreiche Übersetzungen. Luo gilt als eine wichtige lyrische Stimme auf Taiwan, die bereits Einfluss auf die jüngere Generation auszuüben beginnt. Seine großen Themen sind Traum, Erinnerung und Reise. So sind nach den frühen Lyrikbänden »Qingxie zhi shu« (1982; Ü: Das Buch der Schieflage) und »Zhi di wusheng shu« (1988; Ü: Das Buch, stumm auf der Erde) seine beiden letzten Sammlungen für sich sprechend betitelt: »Meng zhong shufang« (2002; Ü: Die Studierstube und ihr Traum) und »Meng zhong qingren« (2004; Ü: Die Geliebte im Traum).
Luo wurde mit verschiedenen bedeutenden Literaturpreisen geehrt. In den Jahren 2002 und 2003 veranstaltete er das Poesiefestival in Taipeh. Er leitet ein Verlagshaus, ist Herausgeber des Reisemagazins »To Go« und betätigt sich aktiv im Bereich von Fernsehen und Werbung. Luo lehrt an der Soochow University in Taipeh. Zuletzt erschien sein Gedichtband »Time Zone 25«.
© internationales literaturfestival berlin
Qingxie zhi shu
Lianhe Wenxue Chubanshe Youxian Gongsi
Taipeh, 1982
Meng zhong shufang
Lianhe Wenxue Chubanshe Youxian Gongsi
Taipeh, 2002
Übersetzer: Wolfgang Kubin