Wir stellen die Autor:innen des 22. ilb vor – mit Fragen über das Schreiben, Lesen und Nichtzuendelesen. Hier verrät Jennifer Nansubuga Makumbi, welches Buch sie unter keinen Umständen zu Ende lesen würde.
Zeit für ein kleines Geständnis: Welchen großen Klassiker haben Sie angefangen… aber nicht zu
Ende gelesen?
»Nostromo« von Joseph Conrad.
Die ewige Frage: Hardcover oder Taschenbuch?
Auf jeden Fall gebunden. Ich behalte meine Bücher ein Leben lang.
Wenn ein unveröffentlichtes Buch eines Autors oder einer Autorin entdeckt werden würde, über wen würden Sie sich am meisten freuen?
Das wird Binyavanga Wainaina sein. Er war ein großartiger Denker.
Die zentrale Frage: Lesezeichen oder Eselsohren?
Eselsohren – ich schäme mich, aber Lesezeichen zeigen nicht an, auf welcher Seite und bei welchem Absatz man stehen geblieben ist.
Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch?
»The Furrows« von Namwali Serpell.
Was ist Ihr Lieblingsbuchladen?
Mein Lieblingsbuchladen ist im Moment »Shakespeare & Sons«. Die Bagels dort sind unglaublich gut.
Wer war bisher Ihre Neuentdeckung des Jahres?
Fran Ross – ich konnte nicht glauben, dass ich noch nie von ihr gehört hatte. Ihr Roman »Oreo« ist zum Schreien komisch.
Wenn Sie für den Rest Ihres Lebens nur noch ein einziges Buch lesen dürften, welches wäre es?
Es müsste groß und langweilig sein, um zu halten: »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« von Marcel Proust. 4.215 Seiten. Ich würde es nie zu Ende lesen, selbst wenn ich ewig leben würde.
An welchem Ort schreiben Sie am liebsten?
Ich schreibe am liebsten in Bibliotheken. Ich mag es, Menschen um mich herum zu haben, die mich nicht ablenken.
Lesen Sie Ihre eigenen Bücher, nachdem sie veröffentlicht wurden?
Meine Bücher lesen? Auf keinen Fall! Wenn wir mit dem Lektorat fertig sind, kann ich es nicht ertragen, sie nochmal anzuschauen.
Wir freuen uns, Jennifer Nansubuga Makumbi am 12. September auf dem internationalen literaturfestival berlin begrüßen zu dürfen. Ihr Coming-of-Age-Roman »The First Woman« [2020; dt. »Die erste Frau«, 2022], der den Jhalak-Preis gewann, ist eine feministische Interpretation ugandischer Märchen und erzählt die Geschichte eines Mädchens, das bei seinen Großeltern aufwächst und als Teenager schmerzlich die Mutter vermisst, die es nie kennengelernt hat. Alle weiteren Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
Übersetzung: Lilian Schneider