Shared Trauma: Eine Nacht der Erinnerungen

Wie erzählen von Krieg, Gewalt und Hass? Wie sich schützen vor wiederholten Verletzungen? Gibt es Räume für Empathie, um traumatisierende Geschehnisse zu verarbeiten? Dort, wo Sprachlosigkeitherrscht, kommen Literatur und Film eine besondere Bedeutung zu, weil sie Worte und Ausdrucksformen finden. Einen Abend lang widersetzen sich Autor:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen der Ohnmacht, und zeigen Wege auf, wie an kollektive Gewalterfahrungen und Straftaten erinnert werden kann.

In Kooperation mit dem Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung.

Ein Ticket für den gesamten Abend: Zur »Nacht der Erinnerungen« können folgende Veranstaltungen einzeln oder zusammen besucht werden.

Schreiben gegen das Vergessen

18:00 — 18:45 Gespräch

Autor:innen sprechen über die Herausforderungen, Chancen und Risiken beim Schreiben über kollektive Gewalt, Trauer und Trauma. Wie gelingt es Ihnen, die richtigen Worte für das Unaussprechliche zu finden, und somit tiefgründige und einfühlsame Werke zu schaffen, die weltweit viele Menschen berühren? Tahir Hamut Izgil, Ronya Othmann, Sasha Marianna Salzmann und Ofer Waldman berichten von ihren Erfahrungen mit der Darstellung und Bewältigung von Gewalt und ihrem Anschreiben gegen das Vergessen.

Mit Tahir Hamut Izgil, Ronya Othmann, Sasha Marianna Salzmann, Ofer Waldman

Es moderiert Shila Behjat

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt und wird ins Deutsche gedolmetscht. Mit Redebeiträgen auf Uigurisch.

Wandellesungen

19:00 — 20:15 Lesung

In einer Reihe kurzer Lesungen stellen die Autor:innen an unterschiedlichen Orten im Dokumentationszentrum ihre Texte in Intervallen vor. Während den Pausen kann zwischen den Orten und Texten gewandelt werden.

Mit Olga Bubich, Joshua Freeman, Tahir Hamut Izgil, Ronya Othmann, Sasha Marianna Salzmann, Ofer Waldman

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt. Mit Lesebeiträgen auf Uigurisch.

Sprachlosigkeit überwinden

20:45 — 21:45 Gespräch

Es steht die Frage im Raum, wie über Krieg und Gewalt, von Traumata und Hass gesprochen werden kann, darf und muss. Wie lässt sich kollektives Leid neben der Literatur kontextualisieren, reflektieren und analysieren? Olga Bubich verarbeitet kollektive Gewalterfahrungen in Fotografien, Branwen Okpako bildet traumatisierte Gruppen filmisch ab. Zusammen mit einer Wissenschaftlerin disskutieren sie, wie man Sprachlosigkeit überwinden kann.

Mit Olga Bubich, Branwen Okpako, N.N.

Es moderiert Shila Behjat.

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt und wird ins Deutsche gedolmetscht.

Branwen Okpako und Helon Habila: Return to Chibok

22:00 — 23:45 Film und Gespräch

Branwen Okpako erzählt im Film »Return to Chibok« (dt. Rückkehr nach Chibok) von der Entführung von 276 Mädchen durch Boko Haram, die 2014 eine Schockreaktion auslöste. Der Film basiert auf Helon Habilas »The Chibok Girls« (dt. Die Chibok-Mädchen). »The sadness was palpable in the hot, motionless air« – Die Trauer sei in der heißen, starren Luft spürbar gewesen, berichtet Habila von seinen Recherchen vor Ort. Vor der Filmvorführung findet ein Einführungsgespräch statt.

Mit Helon Habila, Branwen Okpako

Es moderiert Dorothee Wenner

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Tickets

Wir verkaufen unsere Tickets über die Website der Berliner Festspiele.

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