Thomas Korsgaard

Thomas Korsgaard, 1995 im dänischen Viborg geboren, studierte nordische Sprachen und Literatur an der Universität Aarhus, ohne jedoch das Studium abzuschließen.

2017 veröffentlichte er mit 21 Jahren seinen in Dänemark vielbeachteten Debütroman »Hvis der skulle komme et menneske forbi« (dt. »Hof«, 2024), den ersten Teil einer autobiografisch inspirierten Trilogie um Tue, der mit seinen Eltern und seinen zwei Geschwistern auf einem Hof im jütländischen Nørre Ørum lebt, einem »Vorort der Finsternis, eingequetscht zwischen unzähligen anderen unbedeutenden Dörfern«. Das Geld ist knapp, die Mutter nach einer Totgeburt depressiv, der Vater neigt zu Gewalt, und inmitten all dessen entdeckt Tue seine Homosexualität.

Im zweiten Teil der episodisch erzählten Trilogie, erschienen 2019 unter dem Titel »En dag vil vi grine af det« (dt. »Stadt«, ET: 2025), bricht ein unerwarteter Geldsegen über Tues Familie herein. Aber kann Geld allein das Leben der Familie, die am Rand der Gesellschaft existiert, zum Besseren wenden?
Der dritte und letzte Teil wurde 2021 unter dem Titel »Man skulle nok have været der« (dt. »Paradies«, ET: 2025) veröffentlicht. Tue lebt inzwischen allein, verliert jedoch seine Wohnung. Eine Rückkehr in seine dysfunktionale Familie kommt nicht in Frage, also verkauft er auf der Straße Zeitungsabonnements. Nachts schleicht er sich ins Redaktionsgebäude, wo er heimlich schläft und Victoria kennenlernt, die ihn zu sich nach Hause einlädt, wo er für kurze Zeit erfährt, was es bedeuten kann, eine Familie zu haben.
Von Korsgaards Trilogie wurden allein in Dänemark 300.000 Exemplare verkauft. Für den dritten Teil wurde der Autor 2021 mit dem renommierten Literaturpreis »Goldener Lorbeer« ausgezeichnet. Noch im selben Jahr erhielt er für sein literarisches Schaffen den Otto-B.-Lindhardt-Preis.

Neben seinen Romanen hat Korsgaard auch den Erzählband »Tyverier« (2019; Ü: Diebstähle) und zusammen mit Frida Brygmann drei Kinderbücher veröffentlicht.
Laut »Børsen« ist es »Thomas Korsgaards Markenzeichen (…) mit Leichtigkeit über die schwierigen Dinge im Leben zu schreiben«.

Der Autor lebt in Kopenhagen.

Stand: April 2024

Hvis der skulle komme et menneske forbi
Lindhardt und Ringhof
Kopenhagen, 2017

Übersetzung:
Hof
Kanon Verlag
Berlin, 2024
(Ü: Justus Carl, Kerstin Schöps)

En dag vil vi grine af det
Lindhardt und Ringhof
Kopenhagen, 2019

Tyverier
Lindhardt und Ringhof
Kopenhagen, 2019

Minimund (mit Frida Brygmann)
Carlsen
Kopenhagen, 2020

Man skulle nok have været der
Lindhardt und Ringhof
Kopenhagen, 2021