Suketu Mehta
Suketu Mehta wurde 1963 in Kalkutta geboren und wuchs in Bombay auf, bevor seine Familie 1977 nach Amerika auswanderte. Dort studierte er an der New York University und nahm an einem Writers’ Workshop der Universität Iowa teil. 2008 wurde er außerordentlicher Professor am Institut für Journalismus der New York University. Texte von Mehta erschienen u.a. in »The New York Times Magazine«, »Granta«, »Time«, »National Geographic« und »Harpers Magazine«.
2004 veröffentlichte er das Sachbuch »Maximum City. Bombay Lost and Found« (dt. »Bombay. Maximum City«, 2006), das ihm den Kiriyama Prize und den Hutch Crossword Award einbrachte. Zudem war er Finalist des Pulitzer-Preises im Jahr 2005 sowie des Lettre Ulysses Prize, des BBC4 Samuel Johnson Prize und des Guardian First Book Award. In »Bombay. Maximum City« kehrt Mehta nach 21 Jahren in die mit über 14 Millionen Einwohnern größte Stadt der Welt zurück, in der er seine Kindheit verbrachte. In einer Mischung aus gründlich recherchierter Reportage und persönlichen Erinnerungen berichtet er auf fast 800 Seiten über politische sowie kriminelle Strukturen der Megametropole, über deren Vergnügungsindustrie, zu der Bollywood, aber auch die Rotlichtviertel der Stadt zählen, und ihre Eigenheiten, die sich an keinem anderen Ort der Welt finden lassen. Eine Rezension in der »Frankfurter Rundschau« kommt daher zu dem Schluss, dass man für dieses Buch Geduld brauche, aber reichlich belohnt werde, da es einen Blick auf das eröffne, was uns allen drohe, wenn Globalisierung und Urbanisierung der Welt wie bisher weitergehen. Eine Kritik in der »Süddeutschen Zeitung« würdigt neben dem Mut und der Wissbegier Mehtas, die gefährlichen Schattenseiten der Stadt aufzusuchen, die überströmende Zuneigung, die der Autor den Bewohnern Bombays entgegenbringe, was einer der Gründe dafür sein könne, dass diese bereit seien, ihm offen und ehrlich aus ihrem Leben zu erzählen. Ein Rezensent in »Die Tageszeitung« mutmaßt dagegen, dass die illustren Gesprächspartner, die Mehta mitunter vorweisen kann, womöglich darauf spekulierten, in einem Film von ihm verewigt zu werden.
Tatsächlich hat Mehta zusammen mit dem Autor Vikram Chandra das Drehbuch für den Bollywood-Film »Mission Kashmir« (2000) verfasst. Acht Jahre später steuerte er den Abschnitt »Mira Nair« zum Episodenfilm »New York, I Love You« bei, an dem bekannte Regisseure wie Fatih Akin und Brett Ratner beteiligt waren. Auch eine Film-Adaption seines Erstlings unter dem Titel »Maximum City« ist in Entwicklung. Zurzeit arbeitet er an einem Sachbuch über Einwanderer im New York von heute, wofür er 2007 ein Guggenheim-Stipendium zugesprochen bekam. Für sein Werk wurde der Autor mit dem Whiting Writers’ Award, dem O. Henry Prize sowie einem Stipendium der New York Foundation for the Arts ausgezeichnet. Suketu Mehta lebt in New York.
Bombay
Maximum City
Suhrkamp
Frankfurt a. M., 2006
[Ü: Anne Emmert, Heike Schlatterer, Hans Freundl]
www.suketumehta.com