Rosana Faría
- Venezuela
- Zu Gast beim ilb: 2009
Rosana Faría, geboren 1963 in Caracas, studierte Grafikdesign am Instituto de Diseño de la Fundación Neumann sowie Malerei und Zeichnen an der Escuela de Artes Visuales Cristóbal Rojas. Im Anschluss daran arbeitete sie zunächst als Grafikdesignerin, konzentrierte sich jedoch später ganz auf ihre Arbeit als Illustratorin, Cartoonistin, Artdirector und ihre Lehrtätigkeit im Rahmen von Kreativworkshops und seit 2001 an der Asociación Pro Diseño, Escuela de Comunicación Visual. Zudem ist sie als Beraterin für Editorial Cadena Capriles, einen Schulbuchverlag, tätig. Die Eindrücke und Erfahrungen, die sie auf den vielen Reisen durch ihre Heimat gesammelt hat, finden sowohl in ihren Illustrationen als auch ihrem Anliegen, ein politisches Bewusstsein für Demokratie bei ihren Landsleuten mittels grafischer Konzepte zu wecken, ihren unmittelbaren Ausdruck. Zum Illustrieren von kinderliterarischen Texten musste sie erst ein Freund ermutigen: »This allows me to escape from surrounding reality, from the unbearable traffic, from the amazing journey that it takes to buy the ingredients for making lunch, from the never-ending presidential speeches. This escape helps me to understand the world from another perspective.« Ihre Illustrationen bestechen durch außergewöhnlichen Ideenreichtum und das Spiel mit Perspektiven. Zentrale Themen sind Integration und Anderssein in seiner Normalität und zugleich Besonderheit. Bereits Mitte der 1990er Jahre reflektierte sie mit ihren Illustrationen zu »Niña Bonita« (1996; Ü: Schönes schwarzes Mädchen) dieses Thema. Ein schneeweißer Hase – fasziniert von der dunklen Hautfarbe seiner menschlichen Spielgefährtin – unternimmt alles, um selbst ein schwarzes Fell zu bekommen. Die Geschichte endet mit einem Plädoyer für das dem Anderssein innewohnende Potenzial für die jeweilige Gemeinschaft. In dem von ihr illustrierten Bilderbuch »El libro negro de los colores« (2007; dt. »Das schwarze Buch der Farben«, 2008) wird dieses Thema erneut aufgegriffen. Die auf der Textebene geschilderten Imaginationen des blinden Jungen Thomas von der ihn umgebenden Welt und seinen Mitmenschen finden in der Inszenierung des Wechselspiels sinnlicher Wahrnehmung und emotionaler Befindlichkeit auf der Bildebene ihre Entsprechung. Durch die Wiederholung der Textzeilen in der Brailleschrift ist dies ein Bilderbuch für Blinde und Sehende. Es kann mit den Augen sowie Fingern gelesen werden und korrespondiert mit dem Engagement der Illustratorin für ein integratives Miteinander der Menschen. Derzeit arbeitet Rosana Faría an einem Kinderbuch zum Ökotourismus. Ihr Bilderbuch »El libro negro de los colores« wurde 2007 mit dem BolognaRagazzi Award in der Kategorie »New Horizons« ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet in Caracas.
©internationales literaturfestival berlin
La alegría de pintar
[Text: Rafael Arráiz Lucca]
Anaya
Madrid, 1990
Pin Uno, Pin Dos
[Text: Arturo Navarro]
Ekaré
Caracas, 1993
Niña Bonita
[Text: Ana Maria Machado]
Ekaré
Caracas, 1996
La gran pelea
[Text: Menena Cottin]
Tecolote
Mexiko-Stadt, 2007
Das schwarze Buch
der Farben
[Text: Menena Cottin]
Fischer
Frankfurt/Main, 2008
[Ü: Helga Preugschat]