Rachel Cusk
- Großbritannien
- Zu Gast beim ilb: 2018, 2024
Rachel Cusk, geboren 1967 in Saskatoon, Kanada, wuchs vorwiegend in Los Angeles auf. 1974 zog die Familie nach Großbritannien. Cusk studierte Englisch am New College der Universität Oxford und arbeitete danach bei einer Londoner Literaturagentur, bereiste Spanien und Mittelamerika. Sie debütierte 1993 mit dem Roman »Saving Agnes« (Ü: Agnes retten), für den sie mit dem Whitbread First Novel Award ausgezeichnet wurde.
Internationale Bekanntheit erlangte sie durch die sogenannte Outline-Trilogie, ein erzählerisches Projekt über das Leben als geschiedene Frau, alleinerziehende Mutter, Schriftstellerin und Mensch, bestehend aus den Romanen »Outline« (2014; dt. 2016), »Transit« (2016; dt. 2017) und »Kudos« (2018; dt. 2018).
»Outline« ist das Psychogramm einer Autorin, die im sommerlichen Athen einen Schreibkurs gibt und dort mit einer Vielzahl von Lebensgeschichten der Teilnehmer:innen konfrontiert wird. »Transit« zeigt eine Frau, die nach der Trennung von ihrem Mann versucht, in der neuen Lebenssituation und einer neuen Umgebung Fuß zu fassen.
In »Kudos« befindet sich eine Schriftstellerin nach gescheiterter Beziehung mit ihrem neuen Buch auf Lesereise und sucht Antworten auf Fragen nach der eigenen Identität. »Mir als Schriftstellerin erscheint es zwingend, mich auf eine autobiografische Form zurückzuziehen, die sich den erfundenen, gefälschten Repräsentationen der Wirklichkeit verweigert«, so die Autorin. Neben ihren belletristischen Werken ist Cusk auch Autorin literarischer Essays.
In »A Life’s Work« (2001; dt. »Lebenswerk«, 2019) beschreibt sie nüchtern ihre Erfahrungen als Mutter, in »Aftermath« (2012; dt. »Danach«, 2020) geht es um das Scheitern ihrer Ehe. »Rachel Cusk ist eine radikale und schonungslos ihr eigenes Ich reflektierende Autorin«, urteilte DLF Kultur anlässlich der Veröffentlichung von »Second Place« (2021; dt. »Der andere Ort«, 2021). Der von den Memoiren der Mäzenin Mabel Dodge Luhan inspirierte Roman über eine Frau, die einen berühmten Künstler zu sich einlädt und eine herbe Enttäuschung erlebt, stand auf der Longlist für den Booker Prize.
Ihr jüngster Roman »Parade« (2024; dt. 2024) verwebt die Geschichten mehrerer Personen und nimmt für Cusks Werk bestimmende Themen wie Kunst, Familie, Moral und Gender auf.
Rachel Cusk lebt in Paris.
Stand: April 2024
Aufs Land
Malik
München, 1998
[Ü: Margarete Längsfeld]
Die Bradshaw Variationen
Rowohlt
Reinbek, 2011
[Ü: Sabine Hedinger]
Outline
Suhrkamp
Berlin, 2016
[Ü: Eva Bonné]
Transit
Suhrkamp
Berlin, 2017
[Ü: Eva Bonné]
Kudos
Suhrkamp
Berlin, 2018
[Ü: Eva Bonné]
Second Place
Faber & Faber
London, 2021
Übersetzung:
Der andere Ort
Suhrkamp
Berlin, 2021
[Ü: Eva Bonné]
Parade
Farrar, Straus and Giroux
New York City, 2024
Übersetzung:
Parade
Suhrkamp
Berlin, 2024
[Ü: Eva Bonné]