Norman Ohler
Norman Ohler wurde 1970 im pfälzischen Zweibrücken geboren. Auf den Besuch der renommierten Hamburger Journalistenschule folgten Arbeiten für »Spiegel« und »Stern«. Für »Geo« reiste er nach Südafrika, um ein Sonderheft über das Land im Umbruch zusammenzustellen. 1993 zog Ohler nach New York City und war dort 1994 Mitbegründer der Tribes Gallery in Manhattan. Die Kurzgeschichte »The Longer the Better« (1994) erschien im »Tribes Magazine«.
In New York arbeitete Ohler an seinem ersten Roman »Die Quotenmaschine«, der Geschichte des stummen Detektiven Maxx Rutenberg. »Die Quotenmaschine« gilt als weltweit erster Online-Roman und wurde 1996 in Deutschland und Spanien auch als Hardcover veröffentlicht. Nach Ohlers Rückkehr nach Deutschland wurde seine Berliner Altbauwohnung zum Ausgangspunkt für seinen, wie er sagt, »sehr autobiografischen« zweiten Roman: »Mitte« (2001). Sein Protagonist Klinger zieht von London nach Berlin-Mitte. Während draußen die »Neue Mitte« das alte Haus mit ihren Sanierungsträumen belagert, spukt in seiner Wohnung der Geist des Vormieters Igor, der hier im Drogenrausch verbrannt ist. Igor überredet Klinger dazu, sich die Droge Ketamin zu spritzen. Langsam begreift Klinger, dass Igor ein »Überlebender« der Wende ist, der nur ein Ziel kennt: den Kampf um Mitte für sich zu entscheiden. Ohlers dritter Roman »Stadt des Goldes« (2002) bildet den Abschluss seiner Metropolentrilogie. Er erzählt von einer schwarzen Südafrikanerin, die gegen Ende der Apartheid als Drogenkurierin in den USA verhaftet wird und nach ihrer Rückkehr in Johannesburg ihren damaligen Auftraggeber sucht. »Stadt des Goldes« ist ein urbaner Abenteuerroman und zugleich das Porträt einer Stadt am Rande des sozialen Abgrunds. 2015 erschien Ohlers erstes, in über 25 Sprachen übersetztes Sachbuch »Der totale Rausch. Drogen im Dritten Reich« über die Folgen des Drogenmissbrauchs in der militärischen und politischen Führungsriege des NS-Regimes. Sein 2017 erscheinender Roman »Die Gleichung des Lebens« ist ein historischer Krimi, der in der Zeit von Friedrich II. spielt und das Mathematikgenie Leonhard Euler als Ermittler in einem Mordfall zeigt.
Ohler erhielt die Fördergabe des Landes Rheinland-Pfalz und den Martha-Saalfeld-Preis des Kultusministeriums Rheinland-Pfalz und Stipendien des Berliner Senats. Er war Stadtschreiber in Ramallah und Jerusalem. Ohler lebt in Berlin.
Die Quotenmaschine
Hoffmann & Campe
Hamburg, 1996
Mitte
Rowohlt
Berlin, 2001
Die Stadt des Goldes
Rowohlt
Reinbek, 2002
Der totale Rausch
Drogen im Dritten Reich
Kiepenheuer & Witsch
Köln, 2015
Die Gleichung des Lebens
Kiepenheuer & Witsch
Köln, 2017