Mónica Ojeda
- Ecuador, Spanien
- Zu Gast beim ilb: 2023
Mónica Ojeda, eine herausragende Persönlichkeit in der lateinamerikanischen Literatur, wurde 1988 in Ecuador geboren. Sie studierte Literatur und Erziehungswissenschaften, was ihren Erzählstil erheblich beeinflusste und subtil Intellektualismus und Horror verwebt. Schon zu Beginn ihrer Karriere zeigte Ojeda mit ihrem Debüt »La desfiguración Silva« (201, Ü: Silvas Entstellung) ihr außergewöhnliches Talent. Der Roman wurde 2014 mit dem Alba Narrativa-Preis ausgezeichnet. Seitdem hat Ojeda erfolgreich in verschiedenen Genres geschreiben, darunter auch lyrische Texte, die in »El ciclo de las piedras« (2015, Ü: Der Zyklus der Steine) und »Historia de la leche« (2020, Ü: Geschichte der Milch) veröffentlicht wurden.
Ojedas erzählerisches Talent psychologische Introspektion und eine tiefgreifende Erforschung von Gewalt und Sexualität, was ihren Werken eine intensive und verstörende Schärfe verleiht. Dies zeigt sich in »Nefando« (2016), wo sie kühn die Grenzen von Fiktion und Realität auslotet und die Geschichte einer Gruppe von Freunden erzählt, die sich von einem obskuren Videospiel in den Bann schlagen lassen. Ein ähnliches thematisches Muster verfolgt »Mandíbula« (2018, Ü: Kieferknochen), eine erschütternde Geschichte über eine Lehrerin und ihre Schülerin in einem Spiel aus Macht und Obsession. Ihre Vorliebe für dunkle Themen, kombiniert mit sprachlicher Finesse, zeigt sich in ihrer Anthologie »Las voladoras« (2020, Ü: Die fliegenden Mädchen), einer Sammlung von Geschichten, die mit Elementen des monströsen Weiblichen, Folklore und Terror durchdrungen sind.
Ihr Stil zeigt ein feines Gespür für die Umgangssprache und eine Vorliebe für Neologismen, was in ein eindringliches Leseerlebnis mündet. Ein Kritiker bemerkte: »Ojedas Erzählung ist eine brutale und zärtliche Erforschung der menschlichen Psyche und der dunkleren Seiten unserer Wünsche.« (»Literary Review«, 2021)
Ojedas bemerkenswerte literarische Laufbahn fand 2019 eine Anerkennung mit dem Next Generation Prize des Prince Claus Fund, einer Würdigung ihres Beitrags zur lateinamerikanischen Literatur. Darüber hinaus war sie 2022 Finalistin für den National Book Awards für die englische Übersetzung von »Mandíbula«. Ausgewählt als eine prominente literarische Stimme vom Hay Festival, Bogotá39 2017, und der Granta-Liste auf Spanisch 2021, breitet sich ihr Einfluss weiter aus.
Die Autorin lebt in Ecuador.
La desfiguración Silva
Premio Alba Narrativa
Barcelona, 2014
Nefando
Candaya
Barcelona, 2016
Mandíbula
Candaya
Barcelona, 2018
Historia de la leche
Candaya
Barcelona, 2020
Las voladoras
Páginas de Espuma
Madrid, 2020