Meg Rosoff
Ihre Werke lesen sich »wie Samuel Beckett auf Ecstasy«, schrieb »The Times« über Meg Rosoffs Romane, mit denen sie einen neuen Standard in der Literatur für junge Erwachsene setzte. 1956 in Boston, USA, geboren, entschied sie sich erst nach dem Krebstod ihrer jüngsten Schwester dazu, ihren Traum zu verwirklichen und einen Roman zu schreiben. Zunächst hatte sie Englisch und Kunst in Harvard sowie ein Jahr Bildhauerei in London studiert und in der Verlags- und Werbebranche gearbeitet.
Mit »How I Live Now« (dt. »So lebe ich jetzt«, 2005) legte sie 2004 ihr preisgekröntes Debüt vor, das in Großbritannien lange auf der Bestsellerliste für Erwachsene stand. Unerbittlich und komisch, mit großer Intensität und atemloser Interpunktion entwirft Meg Rosoff ein bedrohlich-diffuses Bild einer aus den Fugen geratenen Welt und erzählt von der Kraft bedingungsloser Liebe. In ihren atmosphärisch dichten Werken besticht sie als herausragende Beobachterin auch adoleszenter Gefühls- und Gedankenwelten. Den Charakteren ihrer Texte tritt sie voller Wohlwollen gegenüber und setzt tiefes Vertrauen in sie. So entstehen feinfühlige Porträts, die »vom Drama des Erwachsenwerdens und der Suche nach der Identität« (»Die Zeit«) erzählen. Jugendliche »erleben allerhand, was auch Erwachsene erleben, nur wesentlich heftiger«, sagt Meg Rosoff. »Es ist dieses Extreme, das mich interessiert.« Auch in ihrem Jugendbuch »Just In Case« (2006; dt. »Was wäre wenn«, 2007) steht mit David, der seinen kleinen Bruder nur knapp vor einem Sturz aus einem Fenster rettet und nun mit dem Schicksal hadert, ein vielschichtiger Charakter im Blickpunkt. Das »Spiel mit den Identitäten, das egomane Kreisen um das eigene Ich« gießt die Autorin »mit philosophisch verquast-verspieltem Humor und mit jugendlichem Mega-Drive in einen verrückten Adoleszenz-Roman«, hieß es in der Begründung der Jury für die Nominierung zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2008. Rosoffs Coming-of-Age-Roman »What I Was« (2007; dt. »Damals, das Meer«, 2009) spielt im England der sechziger Jahre. »There Is No Dog« (2011; dt. »Oh. Mein. Gott«, 2012) löste wegen vermeintlich blasphemischer Elemente Kontroversen aus. Ihr jüngster Roman »Picture Me Gone« (2013; dt. »Was ich weiß von dir«, 2014) erzählt von der Suche einer Zwölfjährigen nach einem verschwundenen Freund, die sie mit ihrem Vater quer durch den Osten der USA bis nach Kanada führt. Das Buch ist Roadmovie und Familiengeschichte zugleich und zeigt die unterschiedlichen Sichtweisen von Tochter und Vater.
Für ihr Werk, das auch Bilderbücher umfasst, erhielt die Autorin internationale Auszeichnungen, u. a. den Guardian Children’s Ficition Award (2004), den Michael L. Printz Award (2005), die renommierte Carnegie Medal (2006) sowie den Astrid Lindgren Gedächtnispreis (2016). Sie lebt in London.
So lebe ich jetzt
Carlsen
Hamburg, 2005
[Ü: Brigitte Jakobeit]
Meet Wild Boars
Puffin Books
London, 2006
Was wäre wenn
Carlsen
Hamburg, 2007
[Ü: Brigitte Jakobeit]
Wild Boars Cook
Henry Holt
New York, 2008
Damals, das Meer
Carlsen
Hamburg, 2009
[Ü: Brigitte Jakobeit]
Davon, frei zu sein
Fischer
Frankfurt a. M., 2010
[Ü: Brigitte Jakobeit]
Vamoose!
Penguin Books
London, 2010
Oh. Mein. Gott
Fischer
Frankfurt a. M, 2012
[Ü: Brigitte Jakobeit]
Was ich weiß von dir
Fischer
Frankfurt a. M, 2014
[Ü: Brigitte Jakobeit]
www.megrosoff.co.uk