Mathieu Sapin

Mathieu Sapin wurde 1974 in Dijon geboren und studierte Illustration in Straßburg. Schon früh entwickelte er eine Vorliebe für Graphic Novels und trug seine erste bemerkenswerte Arbeit »Supermurgeman« zu einer Schülerzeitschrift bei. Sapins Karriere ist nicht nur von seiner Tätigkeit als Illustrator, sondern auch von seiner vielfältigen Rolle als Dokumentarfilmer und Geschichtenerzähler geprägt. Sein Durchbruch gelang ihm mit seiner Berichterstattung über die Entstehung von Joann Sfars Film » Gainsbourg – Der Mann, der die Frauen liebte«, in der er seinen einzigartigen Erzählstil bewies. Diese Form vertiefte er in seinen Reportagen ähnlichen Graphic Novels, darunter z.B. in »Gérard« (2017; dt. »Gérard: Fünf Jahre mit Depardieu«, 2018) über Gérard Depardieu.

Den äußerst produktiven Autor zeichnet ein ausgeprägter Ansatz des Geschichtenerzählen aus. Seine Werke zeichnen sich durch eine Vielzahl von Stilen und Genres aus, darunter auch Kinderliteratur wie »Akissi«. Bemerkenswert ist, dass er den Präsidentschaftswahlkampf 2012 von François Hollande und die ersten Tage seiner Amtszeit in »Le Château« (Ü: Das Schloss) dokumentierte. Darüber hinaus nahm Sapin an einer Dokumentation über den Kaukasus neben Depardieu teil.

Aufgrund seiner vielfältigen Erfahrungen erweiterte Sapin sein Erzählmedium um Film und führte 2018 bei einer abendfüllenden Politikkomödie, »Le Poulain«, Regie. Im Jahr 2020 wagte er sich mit »Comédie Française, voyage dans l’antichambre du pouvoir« (dt. »Französische Komödie, eine Reise durch die Vorhalle der Macht«, 2021) erneut in die Politik und erforschte das Wechselspiel zwischen Kunst und Macht mit seiner charakteristischen Finesse und Selbstironie. Anschließend arbeitete er 2021 mit Joann Sfar am ersten Band von »Le Ministère secret« (Ü: »Das geheime Ministerium«). Sein neuestes Projekt im Jahr 2022, »Carnets de Campagne« (Ü: Wahlkampftagebuch) entstand in Zusammenarbeit mit den Autor:innen Kokopello, Morgan Navarro, Dorothée de Monfreid, Louison und Lara.

Der Autor lebt in Paris.

Gérard: Fünf Jahre mit Depardieu
Reprodukt
Berlin, 2018
[Ü: Silv Bannenberg]

Akissi 1: Auf die Katzen, fertig, los!
Reprodukt
Berlin, 2018
[Ü: Ulrich Pröfrock]

Comédie Française – Reisen ins Vorzimmer der Macht
Reprodukt
Berlin, 2021
[Ü: Silv Bannenberg]

Akissi 4: Die Königin der Nervensägen
Reprodukt
Berlin, 2022
[Ü: Silv Bannenberg]

Kein Kuss für Mutter
(nach dem Buch von Tomi Ungerer)
Diogenes
Zürich, 2023
[Ü: Anna Cramer-Klett]