Marian De Smet
- Belgien
- Zu Gast beim ilb: 2020
Die belgische Kinder- und Jugendbuchautorin Marian De Smet wurde 1976 in Mechelen geboren. Sie studierte Kunstwissenschaften in Hasselt und absolvierte danach eine Ausbildung zur Erzieherin in Heverlee. Mit dem Schreiben begann sie, nachdem sie zum ersten Mal Mutter geworden war. Inspirieren lässt sie sich für ihre Bilderbücher für Kleinkinder und Kinder im Vorschulalter auch von ihrer Arbeit als Erzieherin.
Marian De Smet debütierte 2001 mit »Op slot« (dt. »Abgeschlossen«, 2006) über ein kleines Mädchen, das mit einem Stapel Bücher in der Toilette der Bibliothek eingesperrt ist. Nach weiteren Bilderbüchern erschien 2008 De Smets erster Jugendroman »De woorden van zijn vingers« (Ü: Die Wörter seiner Finger) über die Beziehung zwischen einem Mädchen und einem gehörlosen Jungen. Das Buch wurde 2010 mit dem ersten Preis der Kinder- en Jeugdjury Vlaanderen ausgezeichnet. De Smets Jugendbücher zeichnen sich aus durch knappe, sprachlich lebensnahe Dialoge, im Mittelpunkt stehen zumeist starke Charaktere, die sich in schwierigen Situationen bewähren müssen. In ihrem Thriller über Angst, Einsamkeit und Freundschaft »Geen bereik« (2011; dt. »Kein Empfang«, 2013) gehen zwei achtzehnjährige Freunde, Leo und David, auf Campingtour in die französischen Alpen. Während Leo die Berge liebt und so weit wie möglich hinaufwill, hat David schnell genug vom Klettern. Also bricht Leo allein zu einer Bergtour auf, verirrt sich und fällt in eine Höhle, in der sein Handy keinen Empfang hat. Entdeckt wird er von der scheuen Nanou, die zurückgezogen mit ihrer Mutter am Berghang lebt und Leo merkwürdig vorkommt. Sie versorgt zwar seine Wunden und bringt ihm zu essen, holt aber keine Hilfe. Mit der Zeit jedoch kommen sich Leo und Nanou so nahe, dass sie merken, dass sie den jeweils anderen brauchen. Der mit dem niederländischen Jugendliteraturpreis Gouden Lijst ausgezeichnete Roman »Rotmoevie« (2012; dt. »French summer: a fucking great road trip«, 2016) für Jugendliche ab zwölf Jahren erzählt nicht nur vom Roadtrip eines schrägen Paars quer durch Frankreich, sondern auch davon, wie beide Jugendliche auf dieser Reise vor ihren Problemen und Gefühlen davonlaufen wollen: »Eine berührende Sommergeschichte über Freundschaft, Liebe und Tod« (Deutschlandfunk). In ihrem jüngsten Buch »De jongen die niet gaat verhuizen« (2016; dt. »Henrik zieht nicht um«, 2019) für Kinder ab sieben Jahren wehrt sich der Protagonist Hendrik gegen den Umzug seiner Familie, weil er weiter in der Nähe seines besten Freundes Berkan wohnen will. Die beiden Freunde packen einen Koffer und brennen durch. Auf ihrem Weg retten sie einen Hund und erleben viele kleine Abenteuer in einer großen Stadt. Kindgerecht thematisiert De Smet in ihrem Buch die Bedeutung von Heimat und die Erfahrung, auf sich allein gestellt zu sein.
Die Autorin lebt in Tongeren.
Abgeschlossen
[Ill. Marja Meijer]
Beltz & Gelberg
Weinheim/Basel, 2006
[Ü: Andrea Grotelüschen]
Kleiner Bruder zu verkaufen!
[Ill. Marja Meijer]
Lappan
Oldenburg, 2007
[Ü: Peter Baumann]
Kein Empfang
Gerstenberg
Hildesheim, 2013
[Ü: Andrea Kluitmann]
French summer: a fucking great road trip
Gerstenberg
Hildesheim, 2016
[Ü: Andrea Kluitmann]
Hendrik zieht nicht um
[Ill: Mattias De Leeuw]
Gerstenberg
Hildesheim, 2019
[Ü: Andrea Kluitmann]