Jing Liu
- China
- Zu Gast beim ilb: 2018
Biografie
Bibliografie
Biografie
Liu Jing ist ein aus Peking stammender Comickünstler und Unternehmer. An der Polytechnischen Universität von Peking studierte er Industriedesign und Ingenieurwesen sowie Wirtschafts- und Handelswissenschaften. Seit 1997 leitet er die von ihm gegründete Kreativagentur MOLI Design, zu deren Kunden u. a. die BBC, UNICEF und die Ford Foundation zählen.
In den neunziger Jahren begann Liu mit dem Zeichnen von Cartoons, die Einblicke in die kulturellen Besonderheiten seiner Heimat geben und für alle Altersgruppen geeignet sind. Nach dem Erfolg der englischen und französischen Ausgaben erscheint 2018 nun auch eine deutschsprachige Ausgabe der vierbändigen Reihe »Chinas Geschichte im Comic. China durch seine Geschichte verstehen«, welche die fünftausendjährige Entwicklung des Großreichs in informativen und effektvollen Bildsequenzen kondensiert. Neben der szenischen Aufbereitung der wechselhaften Herrschaftsverhältnisse und dynastischen Entwicklungen erfahren die Leser*innen von mannigfaltigen zivilisatorischen Errungenschaften. In oft humoristischen Exkursen werden Erfindungen wie die des Buchdrucks, Schießpulvers, Kompasses oder der Papierwährung erläutert und die Herausbildung konfuzianischer, daoistischer und buddhistischer Denkrichtungen beleuchtet. Ergänzt durch Zeitleisten, Diagramme und Landkarten, silhouettiert Lius ambitioniertes Unterfangen die politischen, ökonomischen und sozialen Entwicklungen von den Ursprüngen bis zur Moderne. Jedoch fokussiert sich die dramatische Verdichtung nicht allein auf historische Persönlichkeiten, sondern würdigt auch die Verdienste der Bevölkerung. So erhalten beispielsweise auch die Nomadenstämme, ohne die die Errichtung der Seidenstraße undenkbar gewesen wäre, in den schwarz-weißen Panels ein individuelles Gesicht. Nicht zuletzt illustriert die epochenübergreifende Darstellung die bis heute wirkenden Traditionen, die das Land trotz seiner gigantischen Dimensionen und seiner gesellschaftlichen Pluralität einen. Mithilfe der im Anhang empfohlenen Apps lässt sich bei den elektronischen Textvarianten zudem die korrekte Aussprache von Eigennamen abrufen. Für seinen klar konturierten Abriss griff Liu auf zahlreiche Quellen zurück, darunter die Schriften von Chinas erstem Historiker Sima Qian, die Forschungen des Professors Lü Simian, »Die Kunst des Krieges« des philosophischen Militärstrategen Sunzi sowie die »Analekten« des Konfuzius. Außerdem inspirierten historische Gemälde den Cartoonisten.
Die didaktischen Qualitäten des umsichtig simplifizierten Geschichtspanoramas fanden international großen Zuspruch bei Lehrern und Dozentinnen. 2013 wurde die Buchreihe bei den Independent Publisher Book Awards (IPPY) in der Kategorie Graphic Novel mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. Liu lebt in Peking und der kalifornischen Stadt Davis.
In den neunziger Jahren begann Liu mit dem Zeichnen von Cartoons, die Einblicke in die kulturellen Besonderheiten seiner Heimat geben und für alle Altersgruppen geeignet sind. Nach dem Erfolg der englischen und französischen Ausgaben erscheint 2018 nun auch eine deutschsprachige Ausgabe der vierbändigen Reihe »Chinas Geschichte im Comic. China durch seine Geschichte verstehen«, welche die fünftausendjährige Entwicklung des Großreichs in informativen und effektvollen Bildsequenzen kondensiert. Neben der szenischen Aufbereitung der wechselhaften Herrschaftsverhältnisse und dynastischen Entwicklungen erfahren die Leser*innen von mannigfaltigen zivilisatorischen Errungenschaften. In oft humoristischen Exkursen werden Erfindungen wie die des Buchdrucks, Schießpulvers, Kompasses oder der Papierwährung erläutert und die Herausbildung konfuzianischer, daoistischer und buddhistischer Denkrichtungen beleuchtet. Ergänzt durch Zeitleisten, Diagramme und Landkarten, silhouettiert Lius ambitioniertes Unterfangen die politischen, ökonomischen und sozialen Entwicklungen von den Ursprüngen bis zur Moderne. Jedoch fokussiert sich die dramatische Verdichtung nicht allein auf historische Persönlichkeiten, sondern würdigt auch die Verdienste der Bevölkerung. So erhalten beispielsweise auch die Nomadenstämme, ohne die die Errichtung der Seidenstraße undenkbar gewesen wäre, in den schwarz-weißen Panels ein individuelles Gesicht. Nicht zuletzt illustriert die epochenübergreifende Darstellung die bis heute wirkenden Traditionen, die das Land trotz seiner gigantischen Dimensionen und seiner gesellschaftlichen Pluralität einen. Mithilfe der im Anhang empfohlenen Apps lässt sich bei den elektronischen Textvarianten zudem die korrekte Aussprache von Eigennamen abrufen. Für seinen klar konturierten Abriss griff Liu auf zahlreiche Quellen zurück, darunter die Schriften von Chinas erstem Historiker Sima Qian, die Forschungen des Professors Lü Simian, »Die Kunst des Krieges« des philosophischen Militärstrategen Sunzi sowie die »Analekten« des Konfuzius. Außerdem inspirierten historische Gemälde den Cartoonisten.
Die didaktischen Qualitäten des umsichtig simplifizierten Geschichtspanoramas fanden international großen Zuspruch bei Lehrern und Dozentinnen. 2013 wurde die Buchreihe bei den Independent Publisher Book Awards (IPPY) in der Kategorie Graphic Novel mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. Liu lebt in Peking und der kalifornischen Stadt Davis.
Bibliografie
Chinas Geschichte im Comic
China durch seine Geschichte verstehen
Band 1: Die Fundamente der chinesischen Zivilisation. Vom gelben Kaiser bis zur Han-Dynastie (ca. 2697 v. Chr.–220 n. Chr.)
Band 2: Von der Epoche der langen Spaltung bis ins goldene Zeitalter. Von den Drei Reichen bis zur Tang-Dynastie (220–907)
Band 3: Barbareninvasionen und die Geburtsstunde der chinesischen Identität. Von den fünf Dynastien und zehn Königreichen bis zur Yuan-Dynastie (907–1368)
Band 4: Der Weg in die Moderne. Von der Ming-Dynastie bis zur Qing-Dynastie (1368–1912)
Chinabooks E. Wolf
Uitikon Waldegg, 2018