Kim Fupz Aakeson
- Dänemark
- Zu Gast beim ilb: 2020
Kim Fupz Aakeson, geboren 1958 in Kopenhagen, arbeitet als Illustrator und Autor in den verschiedensten Genres. Nach seinem Gymnasialabschluss 1977 reiste er mit der Tvinds Rejsende Højskole – einer Schule, die Lebenserfahrungen in Entwicklungsländern zu vermitteln sucht – für längere Zeit durch Pakistan und Afghanistan. Zurück in Kopenhagen, verdiente er sich seinen Lebensunterhalt zunächst mit diversen kreativen Aufträgen: Er musizierte, arbeitete für einen lokalen Radiosender und war als Illustrator und Cartoonist für dänische Zeitungen wie »Ugeavisen København« und »Politisk Revy« tätig. 1982 erschien mit dem Comic-Album »Gå løs på livet« (Ü: Werde das Leben los) seine erste selbstständige Veröffentlichung. Zwei Jahre später folgte sein erstes Kinderbuch »Hvem vover at vække guderne?« (1984; Ü: Wer wagt es, die Götter zu wecken?), die Geschichte über eine Dorfgemeinschaft, die mit der zunächst herbeigesehnten Mauer ums Dorf schlussendlich doch kein Glück findet. Seither veröffentlichte Aakeson in Zusammenarbeit mit bekannten dänischen und schwedischen Illustrator*innen zahlreiche weitere Bücher, die sich in ehrlicher und dabei stets humorvoller Weise den großen Themen von Kindern und Jugendlichen widmen und sich auch über Dänemark hinaus großer Beliebtheit erfreuen. Bekanntheit erlangte der Autor etwa mit der Kinderbuchserie über den Jungen Vitello und seine Abenteuer (u. a. »Vitello vil have en far«, 2008; Ü: Vitello will einen Vater). In deutscher Übersetzung erschienen u. a. »Ulla und alles« (2000), das für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert war, »Radieschen von unten« (2012), in dem eine Tote Farbe ins Leben eines Bestatters bringt, »Das Löwenmädchen« (2014) über Kinderfreundschaften und zuletzt »Hugo und Hassan« (2020) über zwei unzertrennliche Jungs, die weder einander noch alle anderen schonen. 1996 schloss Aakeson an der Danske Filmskole in Kopenhagen eine Ausbildung zum Drehbuchautor ab und hat seitdem etliche Skripte für Spielfilme, Kurzfilme, Hörspiele und Theaterstücke verfasst. Zu seinen größten Erfolgen zählen die Drehbücher für die dänischen Filme »Den eneste ene« (1999), »Okay« (2002), »Prag« (2006) und jüngst »Astrid«, einen dänisch-schwedischen Kinofilm über die frühen Jahre Astrid Lindgrens, der 2018 auf den 68. Internationalen Filmfestspielen Berlin Weltpremiere feierte. Mit seinen Drehbüchern, vor allem aber mit seinen mittlerweile über hundert Kinder- und Jugendbüchern gehört Aakeson zu den produktivsten und bekanntesten Schriftstellern Dänemarks. Für sein literarisches und filmisches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter der Kinderbuchpreis der Bookstore Assistant Association (1992), Gyldendals großer Kinderbuchpreis (2010), der Orla-Preis (2014) und zweimal der Kinderbuchpreis des dänischen Kultusministeriums (1990/2011). Der Autor lebt in Østerbro.
Ulla und alles
Aare Aarau/Frankfurt a. M./Salzburg, 2000
[Ü: Christel Hildebrandt]
Vitello vil have en far [Ill: Niels Bo Bojesen]
Gyldendal Kopenhagen, 2008
Radieschen von unten [Ill: Kamila Slocinska]
Mixtvision München, 2012 [Ü: Maike Dörries]
Das Löwenmädchen [Ill: Julie Völk]
Gerstenberg Hildesheim, 2014 [Ü: Maike Dörries]
Hugo und Hassan [Ill: Rasmus Bregnhøi]
Klett Kinderbuch Leipzig, 2020 [Ü: Franziska Gehm]