![Portrait Isabel Allende](https://literaturfestival.com/wp-content/uploads/isabel-allende_portrait.png)
Isabel Allende
Die chilenische Schriftstellerin Isabel Allende wurde 1942 im peruanischen Lima als Kind einer Diplomatenfamilie geboren und wuchs in Santiago de Chile, La Paz und Beirut auf. Seit 1959 arbeitete sie als Journalistin und Moderatorin in Santiago. Sie engagierte sich in der Feminismus-bewegung, war Mitbegründerin der Zeitschrift »Paula« und für das chilenische Fernsehen wie auch für zahlreiche Printmedien tätig. Zudem schrieb sie Kinderbücher und Theaterstücke. Als Nichte zweiten Grades des damaligen Präsidenten Chiles Salvador Allende ging sie nach Pinochets Putsch am 11. September 1973 ins Exil nach Venezuela.
Ihr erster Roman »La casa de los espíritus« (1982; dt. »Das Geisterhaus«, 1984) entwickelte sich schnell zu einem Welterfolg und wurde 1993 mit Staraufgebot verfilmt. Die Familiensaga behandelt über vier Generationen hinweg die sozialen und ideologischen Gegensätze in der chilenischen Gesellschaft bis hin zur Diktatur. Knapp zwanzig Jahre später vervollständigte Allende ihr Debüt mit der Vorgeschichte der Saga in den Bänden »Hija de la Fortuna« (1999; dt. »Fortunas Tochter«, 1999) und »Retrato en Sepia« (2000; dt. »Portrait in Sepia«, 2001) zu einer Trilogie. Nachdem ihre Tochter aufgrund einer Stoffwechselkrankheit ins Koma gefallen war, begann sie das in Briefform verfasste Erinnerungsbuch »Paula« (1994; dt. 1995) zu schreiben, in dem sie sich mit ihrer Familiengeschichte, der Historie Chiles sowie Tod und Verlust auseinandersetzt. Nach einer Jugendbuchtrilogie, der autobiografischen Erzählung »Mi pais inventado« (2003; dt. »Mein erfundenes Land«, 2006), ihrer Bearbeitung des Zorro-Mythos und dem historischen Roman »Inés del alma mía« (2006; dt. »Inés meines Herzens«, 2007) legte sie mit »La suma de los días« (2007; dt. »Das Siegel der Tage«, 2009) ihre persönlichen, aber nichtsdestoweniger romanesk ausgeführten Memoiren vor. In »La Isla Bajo el Mar« (2009; dt. »Die Insel unter dem Meer«, 2010) nahm Allende sich abermals eines historischen Themas an und zeichnete die Lebensgeschichte einer Sklavin in der karibischen Kolonie Saint-Domingue nach. In »El Cuaderno de Maya« (2011; dt. »Mayas Tagebuch«, 2012) flüchtet die junge Protagonistin auf eine Insel im Süden Chiles, wo sie ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen versucht. In ihrem jüngsten Roman »Largo pétalo de mar, novela« (2019; dt.
»Dieser weite Weg«, 2019) thematisiert Allende Tapferkeit und Überlebensmut in einer Zeit von Flucht, Migration und Entwurzelung.
Allende wurde u. a. mit dem Premio Nacional de Literatura de Chile und der National Book Foundation’s Medal for Distinguished Contribution to American Letters ausgezeichnet. Sie ist Mitglied der Academia de la Lengua in Chile, seit 1994 Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres und wurde 2004 in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. Allende lebt in Kalifornien.
Das Geisterhaus
Suhrkamp
Frankfurt a. M., 1984 [Ü: Anneliese Botond]
Paula
Suhrkamp
Frankfurt a. M., 1995 [Ü: Lieselotte Kolanoske]
Das Siegel der Tage
Suhrkamp
Frankfurt a. M., 2009 [Ü: Svenja Becker]
Die Insel unter dem Meer
Suhrkamp
Berlin, 2010 [Ü: Svenja Becker]
Mayas Tagebuch
Suhrkamp
Berlin, 2012 [Ü: Svenja Becker]
Amandas Suche
Suhrkamp
Berlin, 2014 [Ü: Svenja Becker]
Der japanische Liebhaber
Suhrkamp
Berlin, 2015 [Ü: Svenja Becker]
Ein unvergänglicher Sommer
Suhrkamp
Berlin, 2017 [Ü: Svenja Becker]
Dieser weite Weg
Suhrkamp
Berlin, 2019 [Ü: Svenja Becker]