InkaMon
- Rumänien
- Zu Gast beim ilb: 2012
Veronica Solomon wurde 1980 geboren und wuchs in Transsilvanien im Zentrum Rumäniens auf. Unter dem Pseudonym »InkaMon« ist sie als interdisziplinäre Künstlerin tätig. Auf ihrer Internetseite ist diesbezüglich zu lesen: »Ich bin nicht mit Pokemon verwandt, sondern mit Doraemon.« Folglich identifiziert sie sich weniger mit den Franchise-Kreationen der japanischen Spieleindustrie als mit jener von Fujimoto Hiroshi geschaffenen Comicfigur, die sich seit 1970 durch Mangas und Animes enormer Popularität erfreut.
2003 machte Veronica Solomon ihren Abschluss in Keramik an der Universität für Kunst und Design in Cluj-Napoca. Anschließend arbeitete sie u. a. in der Werbebranche. Derzeit studiert sie Animation an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. Veronica Solomon kann jedoch bereits auf eine fünfjährige Tätigkeit im zeichnerischen wie filmischen Bereich als Autodidaktin zurückblicken. Bereits mit zehn Jahren habe sie sich, wie sie sagt, dazu entschlossen, Zeichentrickfilme zu machen. Dass sie dabei eine besondere Leidenschaft für die japanische Ausprägung des Comics hegt, ist auch einigen von ihr geschaffenen Charakteren anzusehen. Ihre Fantasiewesen gestaltet sie jedoch nicht nur auf dem Papier oder am Computer, sondern fertigt und modelliert sie auch aus Lehm und Ton, Stoff oder anderen Materialien, die sie anschließend bemalt. Darüber hinaus experimentiert sie mit diversen Stilen; dies zeigen die Arbeiten, die sie in den vergangenen drei Jahren in verschiedenen Magazinen und Anthologien publizierte. Ihr Comic »Oma 13. Eine kurze osteuropäische Dystopie« wurde gleich in mehreren Zeitschriften abgedruckt – in der rumänischen »DOR« (2010), der polnischen »Zeszyty Komiksowe« und der ungarischen »Papírmozi« (beide 2011). Außerdem steuerte sie 2011 eine Episode zu dem rumänischen Comic-Kompendium »Book of George« bei. Zuletzt wurde ihr ironisches Stadtporträt von Bukarest, das aus der Perspektive zweier junger Touristen erzählt ist, als Teil der Gruppenausstellung »L’Europe se dessine« beim diesjährigen internationalen Comicfestival im westfranzösischen Angoulême vorgestellt. Veronica Solomons fünfminütiger Animationsfilm »How to Deal with Nonsense« (2010; Ü: Wie geht man mit Nonsense um) wurde auf zahlreichen Festivals gezeigt. Darin entwirft sie eine bunte, bizarre und unbeschwert absurde Fantasiewelt, in der Fabelwesen Mythen und Gerüchte in Form von Dampf und Wolken herumtragen. In der eigenen Beschreibung heißt es: »Warum sollten wir versuchen, alles zu verstehen, wenn wir doch so fröhlich durch viele Schichten Unsinn gleiten können?« Letztendlich empfieht sie: »Versuch nicht, zu viel daraus zu machen. Gleite einfach.« Ihre Zeichnungen, Comics und Kurzfilme sind auf ihrer Homepage versammelt. 2012 ist ihre Serie »Ein dunkles Fenster« als Teil der Ausstellung »Die superreale Welt: Graphic Novels aus Europa« im Berliner Institut Français zu sehen. Veronica Solomon lebt in Berlin.
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