Grigori M. Pasko
- Russland
- Zu Gast beim ilb: 2005
Grigori M. Pasko arbeitete als Militärjournalist der russischen Pazifikflotte. Nachdem ein japanischer Fernsehsender seinen Film »Höchste Gefahrenzone« ausstrahlte, der zeigt, wie ein Tanker der russischen Marine radioaktiven Abfall im Japanischen Meer verklappt, wurde Pasko des Hochverrats und der Spionage angeklagt und verurteilt.
2006 erschien in Deutschland das Buch „Die rote Zone“, bestehend aus drei autobiographischen Tagebuchzyklen, die Pasko in den Jahren russischer Untersuchungs- und Einzelhaft verfasste. „Die rote Zone“ ist sowohl der Versuch, die eigene Identität angesichts der Verhältnisse in russischen Straflagern zu bewahren als auch eine Auseinandersetzung mit der russischen Gesellschaft und ihren Machtstrukturen unter Jelzin und Putin.
Die Organisation ‚Reporter ohne Grenzen’ zeichnete Pasko, der in Russland keinen Verleger für „Die rote Zone“ fand, 2002 mit dem Menschenrechts pr eis aus. Pasko ist Herausgeber der russischen Zeitung »Umwelt und Recht«, er lehrte am Woodrow Wilson Institute über Menschenrechte und Konfliktlösung und ist Mitglied des russischen P.E.N.-Zentrums.
© internationales literaturfestival berlin
Die rote Zone. Ein Gefängnistagebuch
Wallstein
Göttingen, 2006
[Ü: Hannelore Umbreit]