Fatima Naoot
- Ägypten
- Zu Gast beim ilb: 2009
Fatima Naoot ist eine ägyptische Dichterin, Übersetzerin und Architektin. Sie wurde 1964 in Kairo geboren, wo sie an der Ain Shams University Architektur studierte. Nach ihrem Examen 1987 war sie zehn Jahre lang als Architektin für Sabbour Consultants tätig. Dann gab sie ihre Architektenkarriere auf, um sich ihren Traum zu erfüllen und Lyrikerin zu werden. Seither hat sie all ihre Zeit der Literatur gewidmet.
Naoot hat inzwischen zwölf Bücher veröffentlicht, darunter sieben Gedichtbände, wie »Naqrat isba’« (2002; Ü: Fingerschnippen), »’ala bu’d sintimitir wahid min al-ard« (2003; Ü: Ein Zentimeter über dem Boden), »Fawqa kaff imra’a« (2004; Ü: In der Hand einer Frau), »Haykal az-zahr« (2007; Ü: Würfelgestalt) und »Ismi laysa sa’ban« (2009; Ü: Mein Name ist nicht schwierig). Des Weiteren hat sie vier Anthologien aus dem Englischen übersetzt und zwei literaturwissenschaftliche Bücher sowie eine Sammlung ihrer ägyptischen Zeitungskolumnen veröffentlicht.
»Wie ein vor Staunen gebanntes Kind wandelt die ägyptische Dichterin Fatima Naoot durch ihren Text und erkundet ihn dabei Hand in Hand mit dem Leser. So vermittelt sie die Frische des ersten Eindrucks von der Welt, indem sie die ersten Fragen stellt, welche letztlich die wesentlichen existenziellen Fragen sind.« Und der libanesische Autor Zainab Assaf setzt seine Charakterisierung der Gedichte von Naoot fort: »Fatima Naoot verbirgt ihre Träume gern unter alten Brettern. Von Zeit zu Zeit hält sie inne, um sicherzustellen, dass ihre Träume noch da sind. Es sind die Träume der Unschuld, die Träume der Kindheit, die nie enden sollen, weil sie die letzte Insel sind, wo noch Raum für Lyrik ist. Für Naoot sind Gedichte ein Kampf gegen das Schicksal, ein Kampf, den es fortzusetzen gilt auch nach dem Tod der Dichter … In Ihren Gedichten sehe ich keinen Unterschied zwischen dem Ich und dem anderen. Denn sie taucht in ihren Gedichten mit dem anderen in gemeinsame Sorgen ein, ohne dabei ihre eigene Individualität zu verlieren – was der Markstein jeglicher poetischer Erfahrung ist. In diesem Sinne ist diese Dichterin in einer existenziellen Gemeinschaft mit dem Anderen verbunden, und dies verweist wiederum auf ihre Toleranz sich selber gegenüber.«
2006 gewann Naoot mit dem Manuskript ihres fünften Gedichtbandes »Qarurat samgh« den Arabic Poetry Prize der Website Arabic Nadwah in Hongkong. Diese Gedichte wurden inzwischen ins Chinesische und ins Englische übersetzt (2007, »A Bottle of Glue«, Ü: Eine Flasche Klebstoff).
Die Autorin hat an zahlreichen internationalen Literatur- und Lyrikfestivals teilgenommen, so zum Beispiel am Edinburgh International Book Festival, am Internationalen Poesiefestival al-Mutanabbi in Zürich sowie 2007 am Poetry International Festival in Rotterdam. Fatima Naoot lebt in Kairo.
© internationales literaturfestival berlin
’ala bu’d sintimitir
wahid min al-ard
Kaf noun publishing house
Kairo, 2003
Qita’ tuli fi – adh – dhakira
The Egyptian general
organization for books
Kairo, 2003
Fawqa kaff imra’a
Ministry of education in
Yemen, and The Egyptian
general organization
of books
Kairo, 2004
Haykal az-zahr
Alnahda Alarabia Publishing
house
Beirut, 2007
A bottle of glue
Dar Nadwa Press
Hong Kong, 2007
Ismi laysa sa’ban
Aldar publishing house
Kairo, 2009