David Almond
- Großbritannien
- Zu Gast beim ilb: 2015
David Almond
David Almond wurde 1951 in Gateshead, England, geboren. 1975 schloss er sein Studium der Englischen Literatur an der University of East Anglia ab.
Zwei Kurzgeschichtensammlungen (1985 und 1987) folgte 1998 sein erster und bisher bekanntester Roman »Skellig« (dt. »Zeit des Mondes«, 1999). Almond erzählt darin die Geschichte des zwölfjährigen Michael, der mit seiner Familie in ein renovierungsbedürftiges Haus zieht. In der Garage entdeckt er ein seltsames Wesen, das sich selbst »Skellig« nennt und als Mischung aus Mensch, Tier, Vogel und Engel beschreibt. Die »New York Times« hob in einer Besprechung des Buchs hervor, Almond, der zuvor nur für Erwachsene geschrieben habe, lasse sich auch in seinem ersten Kinderbuch nicht dazu hinreißen, alles erklären zu wollen und eine bestimmte Botschaft zu vermitteln, sondern erschaffe vielmehr durch seine einfache, aber poetische Sprache eine Welt, in der die Grenzen zwischen Alltag und Magie verschwimmen. Der Roman erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. die Carnegie Medal (1998) sowie eine Ehrung als Honor Book beim Michael L. Printz Award (2000). »Skellig« wurde inzwischen auch fürs Radio, fürs Theater, als Oper und als Fernsehfilm adaptiert. 2003 erschien der Roman »Fire Eater« (dt. »Feuerschlucker«, 2005), der in vielen Schattierungen und auf unterschiedlichen Ebenen Themen wie Freundschaft, Zivilcourage, Glauben und soziale Unterschiede verhandelt. In der Begründung für die Wahl zum Buch des Monats März 2015 der AG Kinder- und Jugendliteratur lobt die Jury die Sprache, die sich Zeit nehme, viel Atmosphärisches auszuerzählen, und empfiehlt »Feuerschlucker« als Buch, das man nicht nur einmal lesen wolle, weil man immer wieder neue Details und Nuancen entdecke. In dem »Skellig«-Prequel »My Name is Mina« (2010; dt. »Mina«, 2011) gewährt Almond einen Einblick in das Tagebuch der Außenseiterin Mina, die darin Glaube, Liebe, Trauer, Vorschriften und das Leben an sich infrage stellt. Auf Deutsch erschien zuletzt das illustrierte Kinderbuch »The Boy Who Swam with Piranhas« (2012) unter dem Titel »Der Junge, der mit den Piranhas schwamm« (2014). Almond erzählt darin von Stanley Potts, der nach dem Tod seiner Eltern von seinem Onkel aufgenommen wird, sich nach einem heftigen Streit aber Schaustellern anschließt und zur Jahrmarktattraktion wird. Almonds jüngstes Werk »A Song for Ella Grey« (2014; Ü: Ein Lied für Ella Grey), eine Neuinterpretation des Orpheus-Mythos, beschreibt die »Times on Saturday« als »Wortgift«, das den Leser dahingehend beeinflusse, sich nicht mehr vorstellen zu können, ein anders Buch in die Hand zu nehmen.
Für sein Schaffen wurde der in Großbritannien, aber auch international als Schwergewicht in der Kinder- und Jugendliteratur angesehene Autor 2010 mit dem Hans-Christian Andersen-Preis gewürdigt. Almond lebt in Northumberland, England.
Zeit des Mondes
Ravensburger
Ravensburg, 1999
[Ü: Martin Walser / Johanna Walser]
Feuerschlucker
Hanser
München, 2005
[Ü: Ulli Günther / Herbert Günther]
Mina
Ravensburger
Ravensburg, 2011
[Ü: Alexandra Ernst]
Der Junge, der mit den Piranhas schwamm
Ravensburger
Ravensburg, 2014
[Ü: Alexandra Ernst]
A Song for Ella Grey
[Ill: Karen Radford]
Hodder
London, 2014
www.davidalmond.com