Christian Behl
- Deutschland
- Zu Gast beim ilb: 2013
Christian Behl wurde 1962 geboren. Er studierte Biologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, wo er nach seinem Diplom über die biochemische Charakterisierung und Klonierung eines das Tumorwachstum beeinflussenden Proteins im Fach Neurobiologie promovierte.
Anschließend war er an verschiedenen Forschungsinstituten tätig, u. a. drei Jahre lang an dem renommierten, von Jonas Salk 1960 gegründeten Salk Institute for Biological Studies in La Jolla unweit von San Diego sowie insgesamt acht Jahre am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Ebendort wurde er 1999 von der medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität im Fach Experimentelle Neurologie habilitiert. Seit seiner Forschungstätigkeit in den USA beschäftigte er sich vor allem mit den molekularen Ursachen des Nervenzelluntergangs, insbesondere bei der Erkrankung an Alzheimer, sowie neuen Ansätzen der Therapie und Prävention. 2001 wurde Behl zum Leiter des Lehrstuhls für Pathobiochemie der medizinischen Fakultät an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz berufen. Zudem leitete er von 2003 bis 2008 das Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie sowie von 2005 bis 2010 das neu gegründete Interdisziplinäre Forschungszentrum für Neurowissenschaften (IFZN). Seit 2010 ist er Direktor des Instituts für Pathobiochemie der Universitätsmedizin, wo er mehrere Projektgruppen leitet. Diese forschen experimentell zu biochemischen bzw. molekularen Prozessen des Alterns. Unlängst fokussieren sich die Untersuchungen auf die zelluläre Proteinqualitätskontrolle. 2011 wurde Behl mit dem Binder-Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ) prämiert, der seit 1998 für herausragende und neuartige Forschungsansätze vergeben wird. Behl untersuchte im Speziellen die biochemische Beschaffenheit gealterter Zellen in Verbindung mit dem Ablauf neurodegenerativer Prozesse, wie sie beispielsweise bei der Alzheimer-Demenz, der Parkinson-Krankheit, der Apoplexie oder der Amyotrophen Lateralsklerose auftreten. Indem der Alterungsprozess auf zellulärer Ebene analysiert wird, lassen sich bessere Aussagen über die Entwicklung und den kausalen Zusammenhang der jeweiligen Erkrankungen treffen. Die Analyse der Differenz zwischen jungen und alten Zellen, insbesondere in Hinblick auf die Zusammensetzung und Wirkungsweisen der Proteine, führte zu neuen Erkenntnissen über die molekularen Aspekte des Alterns.
Außerdem wurde Behl mit dem 1. Preis der deutschen Hirnliga e. V. (1995), dem Organon-Forschungspreis für Biologische Psychiatrie (1998), dem Hermes-Vitaminpreis (1999) und dem AGNP-Preis für Forschung in der Psychopharmokologie (2003) ausgezeichnet. Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit beschäftigt sich Behl auch mit abstrakter Malerei und lebt in einer Gemeinde unweit von Mainz.
www.unimedizin-mainz.de/pathobiochemie/forschung/ag-behl.html
www.christian-behl.de