Catarina Sobral
Catarina Sobral wurde 1985 in Coimbra, Portugal, geboren. Sie studierte Grafikdesign und Illustration und begann daraufhin als freiberufliche Illustratorin zu arbeiten. In ihrem grafischen Werk bevorzugt Sobral zwar meist eine schmale Farbpalette, arbeitet aber in einer zweidimensionalen Darstellung gern mit verschiedenen Techniken und kombiniert Collage, Tusche und Buntstiftzeichnungen.
»Achimpa« (2012; dt. »Aschimpa«, 2015) für Kinder ab fünf Jahre erforscht ein rätselhaftes Wort, das ein Wissenschaftler in einem uralten Wörterbuch entdeckt hat. Die Nachricht verbreitet sich in Windeseile, und jeder will das Wort benutzen, aber keiner weiß, ob es ein Substantiv, ein Verb oder eine Präposition ist. Nicht einmal die 137-jährige Frau Augusta kann darüber Auskunft geben. Das Bilderbuch soll Kinder dazu anregen, selbst Wörter zu erfinden und mit Sprache zu spielen. Es wurde 2013 von der Portuguese Authors’ Society zum besten Kinderbuch gewählt, erhielt auf dem Internationalen Comic-Festival Amadora 2013 den Preis für die beste Illustration und war Gewinner des Fundación Cuatrogatos Award 2016. »O Meu Avô« (2014; dt. »Mein Opa«, 2016) stimmt in einer unkonventionellen Darstellung der älteren Generation ein Loblied auf den Großvater an: »Mein Opa hilft kleinen Möpsen über die Straße und hat sogar noch Zeit, mich vom Kindergarten abzuholen.« Wiederum sind Sobrals Illustrationen flächig und in den Grundfarben Rot, Grün und Schwarz gehalten. In knappen Sätzen erzählt ein namenloser Protagonist aus seinem Alltag mit seinem Großvater, der im Gegensatz zum gehetzten Nachbarn Dr. Sebastian genügend Zeit hat und viel davon mit dem Kind verbringt. Das Buch für Kinder ab vier Jahre wurde auf der Kinderbuchmesse Bologna 2014 mit dem International Award for Illustration ausgezeichnet und war Finalist von Ilustrarte 2016. In »Vazio« (2014, Ü: Leere) – einem der »White Ravens« 2014 der Internationalen Jugendbibliothek, München – erzählt Sobral von einem in wörtlichem Sinne leeren Mann, der durch die Stadt wandert und alle möglichen Dinge sammelt, dabei aber nichts in sich behalten kann. Die Ärzte wissen nicht, was er hat und wie sie ihm helfen können. Nichts kann seine Leere füllen, bis etwas Unerwartetes passiert. Ihr jüngstes Buch »Tão Tão Grande« (2016; Ü: So, so groß) für Kinder von sieben bis neun Jahren handelt von dem Jungen Samuel, der eines Morgens als riesiges Nilpferd aufwacht, 538 Kilo wiegt und sogar einen Schnurrbart hat. Das Buch ist eine humorvolle Parabel auf das Erwachsenwerden.
Catarina Sobral ist auch als Filmanimatorin tätig und illustrierte zudem Kinderbücher anderer Autoren wie Tatiana Belinky und Davide Cali. Sie lebt und arbeitet in Lissabon.
Greve
Orfeu Negro
Lissabon, 2011
Aschimpa
Knesebeck
München, 2015
[Ü: Barbara Mesquita]
Mein Opa
Knesebeck
München, 2016
[Ü: Barbara Mesquita]
Vazio
Pato Lógico
Lissabon, 2014
O Chapeleiro e o Vento
APCC
Lissabon, 2014
A Sereia e os Gigantes
Orfeu Negro
Lissabon, 2015
Tão Tão Grande
Orfeu Negro
Lissabon, 2016