Carla del Ponte
- Schweiz
- Zu Gast beim ilb: 2004
Carla Del Ponte ist Chefanklägerin des Internationalen Kriegsverbrechertribunals für das frühere Jugoslawien. Bis 2003 war sie ebenfalls Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda und Ruanda in Den Haag. Sie wurde 1947 in Lugano geboren und eröffnete drei Jahre nach ihrem Jura-Studium in Bern, Genf und Großbritannien ihre eigene Anwalts- und Notariatskanzlei. 1981 wurde sie Untersuchungsrichterin, vier Jahre später Staatsanwältin. 1989 entkam Del Ponte, die damals mit dem später ermordeten, italienischen Richter Giovanni Falcone gegen die Mafia zusammenarbeitete, in seinem Haus in Palermo nur knapp einem Sprengstoffanschlag. 1994 wurde sie zur obersten Strafverfolgerin der Schweiz ernannt, 1999 erfolgte ihre Berufung nach Den Haag. Del Ponte wurde mit dem Westfälischen Friedenspreis für „couragierte Arbeit“ ausgezeichnet. Anfang 2007 gab sie ihren Rücktritt für September 2007 bekannt. „Gerechtigkeit ist eine Frau“, kommentierte Ex-UN-Generalsekretär Kofi Anan Del Pontes Kampf gegen organisierte Kriminalität und grenzübergreifende Wirtschaftskriminalität.
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