Brian Brett
- Kanada
- Zu Gast beim ilb: 2014
Brian Brett wurde 1950 in Vancouver geboren. Angeregt von einer Sammlung von Arthur Rimbauds Dichtungen, die ihm ein Englischlehrer gab, begann er bereits mit 17 Jahren selbst Gedichte zu schreiben. An der Simon Fraser University in Burnaby studierte er Literaturwissenschaften. Anschließend arbeitete er u. a. als Lektor und Kritiker, Kommentator und Reporter für zahlreiche kanadische Tageszeitungen und Magazine. 1974 initiierte er das British Columbia Poetry-in-schools program und hat seither etliche Workshops und Kurse für Kreatives Schreiben gegeben.
Neben seiner journalistischen Karriere publizierte er zahlreiche Lyrikbände und Prosawerke wie seinen Debütroman »The Fungus Garden« (1988; Ü: Der Pilzgarten) und den Kurzgeschichtenband »Tanganyika« (1991). Poetisch durchdrungen und mit ethischen Diskursen aufgeladen, ist der in mehrerlei Hinsicht genreübergreifende Krimi »Coyote« (2003) über einen Mann, der Ökologen stalkt und tötet, bis er Coyote kennenlernt, einen ehemaligen Öko-Terroristen, der sich in einem Baumhaus versteckt. Vielfach gefeiert wurden Bretts autobiografische Schriften »Uproar’s Your Only Music« (2004; Ü: Aufruhr ist deine einzige Musik) und »Trauma Farm« (2009), die seine beschwerliche Jugend als Straßenkind bis hin zu Episoden aus dem Landleben, das er bis heute zelebriert, nuanciert, nachdenklich und dennoch stets greifbar aufbereiten. Inspiriert von einer Expedition in das Yukon-Territorium im Nordwesten Kanadas mit seinem entlegenen Netz von Wildwasserflüssen, konzipierte Brett den illustrierten Gedichtband »The Wind River Variations« (2012; Ü: Wind-River-Variationen). Die darin kompilierten Prosagedichte kreisen um das vielschichtige menschliche Verhältnis zur Natur. Die freien Verse transportieren die erhabene Schönheit unberührter Gefilde und kreieren eine Balance zwischen Skeptizismus und Hoffnung. Soeben hat Brett die Arbeit an dem finalen Buch seiner autobiografischen, jedoch weitgehend nichtlinearen Trilogie abgeschlossen, das den Titel »Tuco and the Scattershot World: A Life with Birds and Others« trägt und sich u. a. fünfundzwanzig Jahren des Schreibens im selben Raum mit einem Papagei namens Tuco widmet. Bretts Texte wurden außerdem in zwei Dutzend Anthologien sowie einer Vielzahl Zeitschriften publiziert.
Brett veröffentlichte zwei CDs mit sogenannten Talking Songs – seinem ganz individuellen Sprechgesang, der von einer eklektischen Mixtur aus Jazz, Punk und Folk mit keltischen bis asiatischen Einflüssen und Hommagen an Kurt Weill oder Philip Glass begleitet wird. Er war Vorsitzender der Writer’s Union of Canada und ist Mitglied von P.E.N. International, der League of Canadian Poets sowie der Federation of BC Writers. Zu seinen Auszeichnungen zählen der kanadische Writers’ Trust Non-Fiction Prize (2009), die IPPY Bronze Medal (2010), der CBC Poetry Prize (2011) und der British Columbia Lieutenant-Governor’s Prize for Literary Excellence (2012). Brett lebt auf Salt Spring Island in British Columbia.
The Fungus Garden Thistledown Saskatoon, 1988
Coyote. A Mystery Thistledown Saskatoon, 2003
Uproar’s Your Only Music ExileToronto, 2004
Trauma Farm A Rebel History of Rural Life GreystoneVancouver, 2009
The Wind River Variations OolichanFernie, 2012
www.brianbrett.ca