Bjørn Sortland
- Norwegen
- Zu Gast beim ilb: 2005
Bjørn Sortland wurde 1968 an der Westküste Norwegens geboren und arbeitete zunächst als Journalist, Rezensent und Autor, bis er sich 1998 auf das Schreiben für Kinder und Jugendliche konzentrierte. Nach seiner Ausbildung an der Akademie für Schreibkunst in Bergen debütierte Sortland mit dem Roman »Det er ikkje natta« (1992; Ü: Es ist nicht die Nacht). Seither hat er eine Vielzahl von Kinder- und Jugendbüchern vorgelegt, die u.a. in Schweden, Frankreich, Spanien, Italien, aber auch in Argentinien, Kanada und Südkorea publiziert wurden.
Behutsam, charmant und spannend schreibt Sortland über das nicht immer harmonische Familienleben, über die Häutungsschmerzen der Pubertät, die Sehnsucht nach Freiheit und Liebe sowie über das Bedürfnis nach Verständnis und Geborgenheit. Seine Figuren begeben sich auf Entdeckungsreisen in die Geschichte, Geografie, Kunst und Kultur Europas, bestehen Abenteuer in fernen Kontinenten und erfahren dabei viel über sich selbst und ihre Mitmenschen. Gekonnt verbindet er in seinen Erzählungen den kindlich-jugendlichen Lebensalltag mit den neuen Erfahrungswelten und dem Wissensdurst seiner jungen Helden. So gerät die kleine Oda, die mit ihrem Onkel eine berühmte Gemäldesammlung besucht, auf der Suche nach einem gewissen Örtchen unversehens in die Bilder berühmter Maler der Moderne. Nachdem sie einen geheimnisvollen roten Mantel übergestreift hat, kann sie sich mit Munch, Cézanne, Magritte, Picasso, Warhol und Pollock unterhalten. Für diese spielerische Einführung in die moderne Kunst, »Raudt, blått og litt gult« (1993; dt. »Rot, Blau und ein bisschen Gelb«, 1995), wurde Sortland zusammen mit dem Illustrator Lars Elling mit dem Prix Octogones (1994) und dem Deutschen Jugendliteraturpreis (1996) ausgezeichnet.
Kunstwerke verschiedener Epochen und Kulturen stehen im Fokus vieler Kinder- und Jugendbücher von Bjørn Sortland. In seiner Krimireihe »Kunstdetektivene 1-7« (2000ff) begleitet der Autor die Familie Bergvik in alle fünf Kontinente. Während der Vater als Reiseschriftsteller eine Serie über Ferien mit der Familie schreiben soll, geraten die Bergviks immer wieder in neue, gefährliche Abenteuer um eine internationale Kunsträuberbande, und nur den drei Kindern gelingt es, die Rätsel der Erwachsenenwelt zu lösen. Drei Folgen der beliebten Reihe wurden bereits ins Deutsche übersetzt, darunter »Entführung in Luxor« (2003; »Luxor-mysteriet«, 2001) und »Das Rätsel der Dschungelstadt« (2004; »Angkor-mysteriet«, 2002). Sortlands Jugendroman »Æerlighetsminuttet« (2005) erzählt von der siebzehnjährigen Frida, die eines Tages erfährt, dass sie ihr Augenlicht verlieren wird. Sie beschließt, aus ihrer vertrauten Umgebung auszubrechen. Auf ihrer Reise quer durch Europa trifft sie in Florenz den jungen Journalisten Jakob und beginnt mit ihm, ein erstes und vielleicht letztes Mal die großen Werke der Kunst zu entdecken. Die deutsche Übersetzung des Romans erschien 2007 unter dem Titel »Die Minute der Wahrheit«.
Bjørn Sortlands Kinder- und Jugendbücher wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis des Norwegischen Kultusministeriums (1997) und dem Sonja-Hagemann-Preis (2005).
Sein Jugendroman »12 ting som må gjerast rett før verda går under« (2001; dt. »Zwölf Dinge, die ich noch erledigen muss, bevor die Welt untergeht«, 2003) war für den Brage-Preis (2001) nominiert. Der Autor lebt mit seiner Familie in Bergen.
© internationales literaturfestival berlin
Zehn Kamele für Mama
Fischer
Frankfurt/Main, 1999
Übersetzung: Christel Hildebrandt
Ill: Jutta Bücker
Den blå, blå himmelen
Samlaget
Oslo, 2000
Rot, Blau und ein bisschen Gelb
Kerle
Wien, 2
Übersetzung: Senta Kapoun
Ill: Lars Elling
12 Dinge, die ich noch erledigen muss, bevor die Welt untergeht
Oetinger
Hamburg, 2003
Übersetzung: Maike Dörries
Entführung in Luxor
Arena
Würzburg, 2003
Übersetzung: Dagmar Mißfeldt
Raub in Venedig
Arena
Würzburg, 2003
Übersetzung: Dagmar Mißfeldt
Das Rätsel der Dschungelstadt
Arena
Würzburg, 2004
Übersetzung: Dagmar Mißfeldt
For så høgt har eg elska
Gyldendal
Oslo, 2004
Kunstdetektivene 4: New York-mysteriet
Aschehoug
Oslo, 2003
Ill: Trond Bredesen
Kunstdetektivene 5: Sydney-mysteriet
Aschehoug
Oslo, 2004
Ill: Trond Bredesen
Kunstdetektivene 6: Oslo-mysteriet
Aschehoug
Oslo, 2005
Ill: Trond Bredesen
Kunstdetektivene 7: London-mysteriet
Aschehoug
Oslo, 2006
Ill: Trond Bredesen
Den gongen eg liksom-døydde
Aschehoug
Oslo, 2006
Ill:Øyvind Torseter
Triks
Lettlest
Skien, 2006
Die Minute der Wahrheit
Hanser
München, 2007
Übersetzung: Ina Kronenberger
Übersetzer: Maike Dörries, Cristel Hildebrandt, Senta Kapoun, Dagmar Mißfeldt