Beatrice Masini
- Italien
- Zu Gast beim ilb: 2008
Beatrice Masini, 1962 in Mailand geboren, wo sie auch heute mit ihrem Mann, Sohn und ihrer Tochter lebt, studierte an der Università Cattolica di Milano und widmet sich in vielfältiger Weise der Kinder- und Jugendliteratur. Seit 2005 ist sie bei »Rizzoli« und »Fabbri Editori« als Cheflektorin für illustrierte Kinderbücher verantwortlich. 1998 erschien ihr Kinderbuch »La casa delle bambole non si tocca« (dt. »Hinter kleinen Türen eine große Welt«, 2000), das mit dem Premio Martinsicuro (1999) ausgezeichnet wurde. Mit über vierzig Bilder- und Erstlesebüchern, Erzählungen und Romanen, die in fünfzehn Sprachen übersetzt wurden, gehört sie zu den wichtigsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen Italiens.
Beatrice Masini versteht ihre Texte als »innere Abenteuergeschichten«, die von Entdeckungen, Ängsten und Hoffnungen erzählen. Den Alltag von Kindern und Jugendlichen kennt sie ebenso wie ihre Wunsch- und Traumwelten und scheut auch die Konfrontation mit herausfordernden Themen nicht. So schildert ihr preisgekrönter Roman »Se è una bambina« (1998; Ü: Wenn es ein Mädchen ist) das imaginäre Zwiegespräch eines sechsjährigen Mädchens mit seiner verstorbenen Mutter. Ebenso ernsthaft wie verspielt erkundet Beatrice Masini – gemeinsam mit Roberto Piumini – in »Ciao, tu« (1998; Ü: Hallo du) das romantische Universum der ersten Liebe: Eines Tages entdeckt Michele in seinem Rucksack eine anonyme Botschaft. Während er herauszufinden versucht, wer sich hinter der Absenderin »Eulalia« verbirgt, entspinnt sich ein Briefwechsel voller Geständnisse, Streitereien und zaghafter Annäherung. Ungebrochen und lyrisch erzählt Masini in »L’estate gigante« (2005; Ü: Ein großer Sommer) von den Häutungsschmerzen der Pubertät. Auf der Suche nach sich selbst betrachtet die dreizehnjährige Chiara während der Ferien am Meer ihre Umgebung – den gut aussehenden Bademeister, ihre Freundin Ludovica, die schon eine richtige Frau wird, und die Kinder, die sie beaufsichtigt – und gleitet dabei in eine unergründliche Scheinwelt, bis ein tragisches Ereignis sie in einen neuen Lebensabschnitt katapultiert. »Mit großem Feingefühl beschreibt Beatrice Masini den Übergang vom Kindsein zum Erwachsenwerden, mit seinen Zweifeln, der großen Wehmut, aber auch seinen allgegenwärtigen Glücksmomenten«, schrieb »La Joie de lire«. In einer Biografie-Reihe für Kinder legte Masini drei Bände zu berühmten Frauen vor. In »Signore e signorine. Corale greca« (2002; Ü: Frauen und Fräuleins. Griechischer Choral), das mit dem Premio Pippi (2004) ausgezeichnet wurde, macht sie Figuren der griechischen Antike wie Elektra, Antigone oder Iphigenie zu modernen Erzählerinnen ihrer eigenen Geschichten.
Zu ihren international bekanntesten Werken gehört die »Scarpette Rosa«-Serie (2005ff; u.a. »Ballerina in Spitzenschuhen«, 2007), die von den Erlebnissen der zwölfjährige Zoe erzählt, die eine der berühmtesten Ballettschulen der Welt besucht. Als Übersetzerin aus dem Englischen übertrug Beatrice Masini Werke von Anne Fine, Allen Kurzweil, Celia Rees, Clive Barker und J.K. Rowling.
© internationales literaturfestival berlin
Giù la zip
Fabbri
Milano, 2000
Se è una bambina
Fabbri
Milano, 2001
Diario di una casa vuota
EL
San Dorligo della Valle, 2004
[Ill: Michel Fuzellier]
Signore e signorine. Corale greca
EL
San Dorligo della Valle, 2004
[Ill: Octavia Monaco]
L’estate gigante
Fabbri
Milano, 2005
Una sposa buffa, buffíssíma, bellíssíma
Arka
Milano, 2005
[Ill: Anna Laura Cantone]
Ballerina in Spitzenschuhen. Aller Anfang ist leicht
Random House
München, 2007
[Ü: Katharina Schmidt]
Ciao, tú
[Mit: Roberto Piumini]
Fabbri
Milano, 2007
Übersetzung: Nicola Bardola, Katharina Schmidt