23. ilb 06. – 16.09.2023

Nana Oforiatta Ayim

Nana Oforiatta Ayim ist Autorin, Filmemacherin und Kunsthistorikerin. Sie ist in Düsseldorf geboren und aufgewachsen. Ihr Großvater ist König der ghanaischen Region Akyem Abuakwa. Sie studierte Afrikanische Kunstgeschichte und Politikwissenschaften, arbeitete für die UN in New York und ist heute weltweit vor allem als Kunstvermittlerin und Kuratorin tätig. Als Gründerin des ANO Institute of Arts and Knowledge hat sie Projekte wie »Das mobile Museum« sowie die erste Enzyklopädie der afrikanischen Kultur angestoßen. Diese ist als Open-Source Archiv-Plattform angelegt, die afrikanische Kunstwerke aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft versammeln möchte, um eine neuartige Wahrnehmung afrikanischer Kunst und ein anderes Verständnis für den Kontinent voranzutreiben. Es ist somit das erste panafrikanische (virtuelle) Kunstmuseum. Nana Oforiatta Ayim kuratiert weltweit Ausstellungen und hält Vorträge über kulturelle Narrative. 2019 verantwortete sie den ersten ghanaischen Pavillon auf der Biennale von Venedig.

2019 erschien ihr autobiografischer Roman »The God Child« (dt. »Wir Gotteskinder«, 2021). Im Mittelpunkt der Coming-of-Age-Geschichte steht Maya Mensah, deren Eltern aus Ghana stammen. Obwohl ihre Mutter von adliger Herkunft ist, wird Maya in der Schule verspottet. Trost findet sie bei ihrem Cousin Kojo, der ihr farbenprächtig und märchenhaft vom fernen Land ihrer Vorfahren erzählt. Maya erkennt sich als Teil dieser Geschichte und macht sich auf der Suche nach ihren Wurzeln auf den Weg nach Ghana. »Poetisch, fesselnd, faszinierend – ›Wir Gotteskinder‹ ist wahre Weltliteratur und eine Hymne an das Geschichtenerzählen als verbindendes Glied zwischen den Kulturen«, so RadioEins.

Für ihre bisherigen Leistungen wurde sie mit verschiedensten Ehrungen und Auszeichnungen bedacht. »Okay Africa« zählt sie zu den »12 wichtigsten Frauen aus Afrika, die Geschichte schreiben«. Sie gehört auch zu den »Apollo 40 unter 40« und damit zu »den talentiertesten und inspirierendsten jungen Personen, die die Kunstwelt heute voranbringen«. 2015 erhielt sie den Art & Technology Award des Los Angeles County Museum of Art (LACMA); 2016 den AIR Award, mit dem »außergewöhnliche afrikanische Künstler geehrt und gefeiert werden sollen, die sich für provokative, innovative und sozial engagierte Arbeit einsetzen«. Nana Oforiatta Ayim war Teilnehmerin des ersten Soros Arts Fellowship 2018 und war ebenfalls 2018 Global South Visiting Fellow an der Universität Oxford. Sie wurde in den Beirat des Kulturprogramms der Universität Oxford und ab April 2020 als Untersuchungsleitung der »Aktion zur Wiederherstellung Afrikanischer Kultur« berufen. Nana Oforiatta Ayim lebt in Accra, Ghana.

Bibliographie

Mythen der Welt

Helden, Sagen und Symbole

[Mithg.]

Knesebeck

München, 2010

Ghana Freedom

Ghana Pavilion at the 58th International Art Exhibition

La Biennale di Venezia

[Hg.]

Koenig Books

London, 2019

Wir Gotteskinder

Penguin

München, 2021

[Ü: Reinhild Böhnke]