Iida Turpeinen
- Finnland
- Zu Gast beim ilb: 2024
Iida Turpeinen wurde 1987 in Finnland geboren. Die Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin interessiert sich für das literarische Potenzial der wissenschaftlichen Forschung sowie für schräge Anekdoten und Irrwege der Wissenschaftsgeschichte. 2014 belegte sie mit einer Kurzgeschichte den ersten Platz bei der J. H. Erkko Young Writers’ Competition.
Ihr Debütroman »Elolliset« (2023; Ü: Das Wesen des Lebens, 2024) wurde in Finnland unmittelbar nach Erscheinen zum Bestseller. Er schlägt einen großen Bogen: Im Jahr 1741 schließt sich der Arzt und Naturforscher Georg Wilhelm Steller der Großen Nordischen Expedition an. Unter der Leitung von Kapitän Vitus Bering versucht die Mannschaft, den Seeweg von Asien nach Amerika zu erkunden. Dabei machen sie eine einzigartige Entdeckung: die Stellersche Seekuh – eine seltsame Meereskreatur, die knapp dreißig Jahre später ausgerottet werden sollte. 1859 schickt Hampus Furuhjelm, russischer Gouverneur finnischer Abstammung, im damaligen Russisch-Amerika und heutigen Alaska seine Männer auf die Suche nach dem Skelett dieses riesigen Meeressäugers. Im Jahr 1952 schließlich erhält John Grönvall, Restaurator am Finnischen Museum für Naturgeschichte, den Auftrag, das Skelett der Stellerschen Seekuh zu restaurieren.
»Turpeinens Debütroman ›Elolliset‹, in dessen Mittelpunkt eine einzige Seekuh und die mit ihr verbundenen Individuen über einen Zeitraum von drei Jahrhunderten stehen, macht die ökologischen Brüche und den freien Fall der gesamten Welt spürbar«, so die Tageszeitung »Helsingin Sanomat«. Der Roman wurde mit dem Helsingin-Sanomat-Literaturpreis für das beste Debüt ausgezeichnet und war für den größten finnischen Literaturpreis, den Finlandia-Preis nominiert. Die Übersetzungsrechte wurden in bislang 25 Länder verkauft.
Iida Turpeinen lebt in Helsinki.
Stand: April 2024
Das Wesen des Lebens
S. Fischer
Frankfurt am Main, 2024
(Ü: Maximilian Murmann)