David A. Robertson
David A. Robertson, geboren 1977, schreibt seit 2008 Kinder- und Jugendbücher, Graphic Novels sowie Prosa für Erwachsene. Seitdem hat er mehr als 25 Titel veröffentlicht und wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Freedom to Read Award (2022). Für »When We Were Alone« erhielt er 2017 den Governor General’s Literary Award. Auch sein jüngstes Bilderbuch »On the trapline« wurde 2021 mit dem Governor General’s Literary Award sowie 2022 mit dem TD Canadian Children’s Literature Award ausgezeichnet. Seine Bücher erzählen von der Kultur und Geschichte der First Nations und von kultureller Selbstermächtigung.
»When We Were Alone« [2016; dt. »Als wir allein waren«, 2020] handelt von einem kleinen Mädchen, das seiner Großmutter bei der Gartenarbeit hilft und dabei Stück für Stück mehr über ihre Familiengeschichte erfährt. Von Julie Flett einfühlsam illustriert, erzählt der poetische Text von Liebe und Widerstand und berichtet in wenigen Worten von den internatsähnlichen kanadischen »Residential Schools«, in denen Kinder der First Nations, der Inuit und der Métis bis in die 90er Jahre ihrer Sprache und Kultur entfremdet wurden. Das ebenfalls von Julie Flett illustrierte Buch »On the Trapline« [2021; Ü: Der Fallensteig] erzählt so schlicht wie kunstvoll von einem kleinen Jungen, der seinen Großvater, einen Angehörigen der Cree Nation, auf eine Reise in seine alte Heimat im hohen Norden begleitet. Ein Buch, in dem sich Gegenwart und Vergangenheit begegnen, das das Leben in der Stadt dem Leben inmitten der Natur gegenüberstellt und das einen Einblick in die Sprache der Cree gewährt.
Für seine erwachsene Leserschaft ist zuletzt Robertsons Memoir »Black Water: Family, Legacy and Blood Memory« [2020; Ü: Black Water: Familie, Vermächtnis und das Gedächtnis des Körpers] erschienen. Robertson berichtet darin auf anrührende Art und Weise von seiner spät entdeckten Cree-Identität, die ihm von seinen Eltern zunächst verschwiegen wurde: »Offen und zärtlich erzählt Robertson von einer liebevollen Vater-Sohn-Beziehung und bindet diese erzählerisch in einen größeren gesellschaftlichen und politisch-historisch Zusammenhang ein […].« [Rachel Giese]
David A. Robertson ist Angehöriger der Norway House Cree Nation. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller arbeitet er als Redaktionsleiter eines neuen Verlags unter Penguin Random House Canada, der sich auf die Veröffentlichung indigener Literatur für Kinder konzentriert. Seit 2023 ist er Ehrendoktor der University of Manitoba. Er lebt mit seiner Frau und seinen fünf Kindern in Winnipeg
On the Trapline
Tundra Books
Toronto, 2021
Übersetzung:
Reise in den Norden
Little Tiger Verlag
Gifkendorf, 2024
[Ü: Jean-Pierre Béjaoui]
When we are Alone
Highwater Press
Winnipeg, 2016
Übersetzung:
Als wir allein waren
Little Tiger Verlag
Gifkendorf, 2020
[Ü: Christiane Kayser]
Strangers
Highwater Press
Winnipeg, 2017
Übersetzung:
Strangers
Merlin Verlag
Gifkendorf, 2020
[Ü: Michael Raab]
Monsters
Highwater Press
Winnipeg, 2018
Übersetzung:
Monsters
Merlin Verlag
Gifkendorf, 2020
[Ü: Michael Raab]
Ghosts
Highwater Press
Winnipeg, 2019
Übersetzung:
Ghosts
Merlin Verlag
Gifkendorf, 2021
[Ü: Michael Raab]
Black Water: Family, Legacy and Blood Memory
Harper Collins
Toronto, 2020