Louis Jensen
- Dänemark
- Zu Gast beim ilb: 2004
Louis Jensen, 1943 im dänischen Nibe geboren, Architekt und Stadtplaner, arbeitete seit 1993 als freier Schriftsteller und schrieb für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Als Kinder- und Jugendbuchautor debütierte er 1983 mit der Kurzgeschichte „Insektmanden“ (Ü: Der Insektenmann), die in der Geschichtensammlung „Fantastiske Fortœllinger“ veröffentlicht wurde. Mit seiner vierteiligen Buchserie „Krystalmanden“ (1986f; Ü: Der Kristallmann), die Ende der achtziger Jahre erschien und deren erster Teil von einer Motorradreise durch Dänemark, vom Erwachsenwerden und Heimkommen erzählt, avancierte er zu einem der meistverehrten Kinder- und Jugendbuchautoren Dänemarks.
Lesern wie Kritikern gilt Jensen als „Märchenerzähler im neuen Gewand“. Er ist in der Welt allegorisch-phantastischer Gestalten ebenso zuhause wie in der des Teenage-Videoverkäufers. Mit Understatement, Humor und sicherem Gespür für die Lebenswelt junger Menschen durchstreift Jensen in seinen modernen Märchen, Geschichten und Romanen die Labyrinthe kindlich-jugendlichen Bewusstseins. Berührend und poetisch erzählt er von Gut und Böse, Licht und Schatten, Liebe und Leid – mal traurig und ernst, mal mutig und schneidig, immer mit einem Blick für die sichtbaren und unsichtbaren Absurditäten und magischen Momente des Lebens.
Jensens ursprüngliche Profession als Architekt findet sich auch in seinen Kinderbüchern. „Et hus er et ansigt” (1998; Ü: Ein Haus ist ein Gesicht) ist ein unkonventionelles und bestechendes Architektur-Bilderbuch für Kinder, bestehend aus einer Serie von Text- und Fotoimpressionen über das Leben, über Gemeinschaft und Veränderung. Vater und Sohn durchstreifen ihre in Licht und Schatten getauchte Stadt, betrachten Dächer und Nischen, Wolken und Schornsteine. Jensens Jugendroman „Skelettet på hjul” (1992; Ü: Ein Skelett auf Rädern), ursprünglich ein Theaterstück für Kinder, gehört zu den neuen Klassikern der dänischen Kinder- und Jugendliteratur und erzählt von Martins Suche nach der Seele seines getöteten Hundes. Im Entstehen begriffen ist Jensens ‚opus magnum’, eine Sammlung von 1001 Kurzgeschichten für Kinder (zuletzt „Hundrede helt & aldeles firkantede historier“, 2007). In diesem Kompendium absurder, lustiger, ernster und unglaublicher Geschichten findet man das zarte Liebesband zwischen einem kleinen Roggenbrot und einem französischen Baguette ebenso wie Geschichten über Riesen, Gummistiefel, Herzen, Sternengesichter und Hunde.
Für sein Werk erhielt Louis Jensen die höchsten literarischen Auszeichnungen, darunter den Nordischen Kinderbuchpreis (1996), Danmarks Skolebibliotekarforening (1998) sowie das begehrte Hans-Christian-Andersen-Stipendium (1998). Von 1994 bis 1998 war er Mitglied der Danish Arts Foundation.
Louis Jensen ist am 4. März 2021 gestorben.Jorinde & Joringel
Århus, 1975
Ill: Teddy Sørensen
25 digte
Jorinde & Joringel
Århus, 1978
Plus-Four og katten-skatten
Gyldendal
Kopenhagen, 1991
At laene sin kind mod verden
Gyldendal
Kopenhagen, 1991
Men i lyset hende
Gyldendal
Kopenhagen, 1992
Opfyldelse
Gyldendal
Kopenhagen, 1993
Et hus er et ansigt: en bog for børn om arkitektur
Gyldendal
Kopenhagen, 1998
Hundrede historier
Gyldendal
Kopenhagen, 1999
Ill: Lilian Brøgger
Hundrede splinternye historier
Gyldendal
Kopenhagen, 2000
Ill: Lilian Brøgger
Den strandede mand
Høst & Søn
Kopenhagen, 2000
Den frygtelige hånd
Høst & Søn
Kopenhagen, 2001
Ill: Cato Thau-Jensen
Krystalmanden
Gyldendal
Kopenhagen, 2002
Hundrede firkantede historier
Gyldendal
Kopenhagen, 2003
Ill: Lilian Brøgger
Skelettet på hjul
Gyldendal
Kopenhagen, 2003
Alma
Gyldendal
Kopenhagen, 2003
Hundrede meget firkantede historier
Gyldendal
Kopenhagen, 2005
Ill: Lilian Brøgger
Skomagerbakken
Gyldendal
Kopenhagen, 2006
Hundrede helt & aldeles firkantede historier
Gyldendal
Kopenhagen, 2007
Ill: Lilian BrøggerÜbersetzerin: Gabriele Haefs