Kati Rickenbach
- Schweiz
- Zu Gast beim ilb: 2013
Kati Rickenbach, 1980 in Basel geboren, hat ihre Liebe zum Comiczeichnen in einem Vorkurs an der dortigen Schule für Gestaltung entdeckt. Von 2001 bis 2004 studierte sie Illustration an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern. 2004 absolvierte sie ein Austauschjahr in Hamburg in der Klasse von Anke Feuchtenberger, wo sie wichtige Kontakte zur deutschen Comicszene knüpfte. Seit 2005 lebt und arbeitet sie in Zürich und ist dort seit 2008 als Mitherausgeberin des Schweizer Comicmagazins »Strapazin« tätig.
Ihre Diplomarbeit »Filmriss« erschien als eigenständiger Comic 2007, 2011 folgte mit »Jetzt kommt später« ihre bis dato umfangreichste Graphic Novel. Neben illustrativen Arbeiten hat Kati Rickenbach zahlreiche kürzere Comicgeschichten in diversen Magazinen, Zeitungen und Anthologien veröffentlicht, wie zum Beispiel in »Orang«, »Strapazin«, »Flitter«, »Two Fast Colour«, »Blutt«, »züritipp« oder »Ostschweiz am Sonntag«. Darüber hinaus hat sie sich einen Namen als Livezeichnerin gemacht; sie tritt zusammen mit Musikern auf, gibt Lesungen und präsentiert ihr Schaffen an Schulen. Zudem hat sie die dritte Auflage des Flyers »Was sind Graphic Novels?« zeichnerisch gestaltet und die Kinder-Comics »Flux und Bente« in dem Magazin »Leo« publiziert.
Kati Rickenbach gilt nicht nur als eine gute Beobachterin, die es schafft, »Alltagssituationen in zwei, drei Bildern und Sprechblasen einzufangen« (Christian Gasser), sondern sie besitzt auch einen feinen Spürsinn für die Ironie zwischenmenschlicher Beziehungen. Dieser zeigt sich besonders in ihrem lebendigen Strich und ihrer Konzentration auf die Darstellung von Figuren und deren Dialoge. In diesem Sinne darf »Jetzt kommt später« als ein vorläufiges Kompendium ihres bisherigen Werks gedeutet werden. Auf rund 270 Seiten erzählt Kati Rickenbach von ihren eigenen Erlebnissen als Comiczeichnerin während zweier Hamburg-Aufenthalte in den Jahren 2004 und 2009. Kunstvoll verwebt sie beide Zeitstränge miteinander, lässt sie einander entgegenlaufen und ordnet sie schlussendlich doch zu einer chronologischen Reihenfolge. Der Comic ist mit einem reichhaltigen Appendix versehen, der die während dieser beiden Aufenthalte entstandenen Arbeiten und Zeichnungen enthält. Der Leser kann sich so nicht nur einen guten Überblick über die stilistische Originalität von Kati Rickenbach verschaffen, sondern erfährt auch einiges über ihre ganz persönlichen Sichtweisen und Lebenserfahrungen.
Neben diversen Ausstellungen in Lausanne, Oslo, Stockholm, Hamburg, München, Ravenna, Erlangen, Berlin, Zürich, Basel, Nanjing und Neu-Delhi hat Kati Rickenbach bereits einige Stipendien und Auszeichnungen erhalten. Dazu gehören der Max und Moritz-Preis für die beste studentische Publikation mit »Plusplus Comics Nr. 3: Das Haus« auf dem Comicfestival Erlangen 2008 und das Comic-Werkjahr der Stadt Zürich im Jahr 2009.
Filmriss
Edition Moderne
Zürich, 2007
Jetzt kommt später
Edition Moderne
Zürich, 2011
Mit vollem Einsatz
Ein Comic zum Leben von Huldrych Zwingli
Theologischer Verlag Zürich
Zürich, 2011
Rabenmutter
[Text: Nathalie Sassine]
Walde und Graf
Zürich, 2011
Eine Art Vorwort
In: Strapazin 106, 2012
www.katirickenbach.ch
www.electrocomics.com