Alfonso Zapico
- Spanien
- Zu Gast beim ilb: 2014
Alfonso Zapico, geboren 1981 in Blimea, Asturien, ist ein spanischer Comicautor, Illustrator und Grafiker. Nach einem Kunst- und Design-Studium an der Kunsthochschule Oviedo arbeitet er seit 2006 hauptberuflich als Zeichner. Das umfasst neben kommerziellen lllustrationsaufträgen auch pädagogische Projekte in Zusammenarbeit mit der Schulbehörde von Asturien, zudem unterrichtete er Illustrationsklassen und veröffentlichte Cartoons in spanischen Regionalzeitungen.
Er hat darüber hinaus mehrere längere Comic-Erzählungen veröffentlicht, die vor allem auf dem frankobelgischen Markt erfolgreich sind. Die kürzlich auch auf Deutsch erschienene Biografie »Dublinés« (dt. »James Joyce«, 2014) ist seine dritte Graphic Novel. Sie wurde 2012 mit dem Premio Nacional del Cómic ausgezeichnet, dem großen spanischen Kulturpreis für Comics. Dieses Buch erarbeitete er zu großen Teilen in Frankreich, wo er als Stipendiat des Maison des Auteurs von 2008 an in Angoulême lebte. In einem realistischen, leicht karikierenden Zeichenstil vermittelt er die Biografie des irischen Schriftstellers James Joyce (1882–1941), der während und zwischen den Weltkriegen in verschiedenen europäischen Städten als Literat Fuß zu fassen versuchte. Das Buch verbindet viele persönliche Anekdoten mit historischen Hintergründen. Auf n-tv wurde Zapicos Buch als »gelungener Einstieg in Leben und Werk des Autors« gelobt: »Eine lesenswerte Biografie von einem der faszinierendsten Intellektuellen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.« Zapico »zeichnet den Lebensweg dieses Mannes authentisch und ohne den zu verklären, der der Literaturgeschichte einige ihrer größten Werke vermacht hat«, schreibt der Rezensent der Website literatourismus.net. Dieses grafische Porträt »macht den Menschen Joyce etwas fassbarer und ist als Einstieg in sein Werk bestens geeignet«. Zapicos erste längere Comic-Erzählung war »La guerra del profesor Bertenev« (2006). Die Graphic Novel spielt im Krimkrieg Mitte des 19. Jahrhunderts und erzählt von einer Freundschaft über die Frontlinien hinweg. Zapicos mehrfach ausgezeichnetes Buch »Café Budapest« (2008) thematisiert den israelisch-palästinensischen Konflikt. Außerdem beteiligte Zapico sich als einer von mehreren Zeichnern an der von Javier Cosnava geschriebenen Erzählung »Un buen hombre«, die das tägliche Leben von SS-Offizieren außerhalb des Konzentrationslagers thematisiert. Sein jüngstes Buch »El otro mar« (2013; Ü: Das andere Meer) erzählt die Geschichte des spanischen Entdeckers Vasco Núñez de Balboa, der als erster Europäer den Pazifischen Ozean vom amerikanischen Kontinent aus erblickt haben soll. Für dieses Projekt reiste Zapico auf dessen Spuren durch Mittelamerika.
La guerra del profesor Bertenev
Dolmen Palma de Mallorca, 2006
Café Budapest Astiberri Bilbao, 2008
El otro mar Astiberri Bilbao, 2013
James Joyce EgmontKöln, 2014 [Ü: Sybille Schellheimer]
www.alfonsozapico.com