Ein Literaturfestival ist im besten Fall ein Echoraum für gesellschaftlich relevante Themen und ein Verstärker für Stimmen aus der ganzen Welt. In diesem Zeichen stand auch der siebte Tag des 23. internationalen literaturfestivals berlin.
Auf dem Panel »Atlas der Abwesenheit« stellte Bénédicte Savoy das gemeinsame Projekt vor und sprach mit Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, Charles A. Taku, Andreas Görgen, und Moderatorin Theresa Koloma Beck über kamerunische Inventarnummern in deutschen Museen.
Zeitgleich warfen Nino Haratischwili und Lisa Weeda den Blick in Richtung Schwarzes Meer: Die Autorinnen näherten sich gemeinsam mit ihren Gästen Eka Kevanishvili, Ostap Slyvynsky, Armen Ohanyan, und Bogdan Coșa der Region aus literarischer Sicht.
»Are you the person whispering your own thoughts, or are you the person listening to them«
Booker-Prize-Träger Shehan Karunatilaka stellte seinen preisgekrönten Roman »The Seven Moons of Maali Almeida« vor, eine Lesung von Komi Togbonou begleitete den Abend. Er erzählte von Geistern, Colombo in seiner Jugend und verkündete dem Publikum seine nicht ganz ernst gemeinte Definition von magischen Realismus: »If there’s a dragon in a book, it’s fantasy. If there’s a marxist dragon, it’s magical realism«.
Idza Luhumyo stellte währenddessen ihre Kurzgeschichte »Five Years Next Sunday« vor, für die sie 2022 den Caine Prize für African Writing erhielt.
Eine Paperback-Party mit Audrey Naline sorgte in der Kassenhalle für Stimmung. Den Abschluss machten Mónica Ojeda und Bora Chung in »Über fremde Körper und magischen Horror«.
»We are all too aware of the gaps and I am eager to close them« – Sefi Atta
Sefi Atta, Jordan Ifueko, Lola Shoneyin und Lesley Nneka Arimah im von PEN Berlin kuratierten Panel »Wie nigerianische Literat:innen soziale Utopien formen«.