Auch am 15.09., dem vorletzten Tag des Festivals, begrüßte das ilb große literarische Namen und stellte sich gesellschaftlich relevanten Themen. Besonders feministische Fragen fanden an diesem Tag im Haus der Berliner Festspiele den Weg auf die ilb-Bühnen. Jadwiga Kamola und Tayo Awosusi-Onutor diskutierten über die Geschichte weiblicher Kriminalität, die irische Autorin Doireann Ní Ghríofa stellte, begleitet von einer Lesung mit Benita Bailey ihren Roman »Ein Geist in der Kehle« vor und sprach danach bei »Frauen als Genies und Kunstmonster« mit Liana Finck über die Realitäten von Frauen in der Kunst.
In der Bornemann Bar lasen die fünf Preisträger:innen des Treffens »Nahaufnahme« der Berliner Festspiele Sorour Keramatboroujeni, Amelie Wernitz, Aline Hafermaas, Fanny Walger und Sven Spaltner aus ihren Texten.
Zeitgleich traten die afghanischen Schriftsteller:innen Homeira Qaderi und Siamak Herawi in der Hinterbühne auf und schilderten im Gespräch mit Marie-Christine Knop bewegend die Realität Afghanistans aus persönlicher und künstlerischer Erfahrung. Schauspieler Benito Bause gab den deutschsprachigen Texten Herawis (»Tali Girls«) und Qaderis (»Dancing in the Mosque«) eine Stimme. Im Anschluss sprach Homeira Qaderi mit Gerald Knaus und Mark Isaacs über die Chancen humaner Geflüchteten- und Migrationspolitik.
Mikhail Zygar sprach mit Franziska Davies über sein Werk »Krieg und Sühne«.
Den Abschluss des Abends machten der britische Autor Adam Thirlwell im Gespräch mit Daniel Kehlmann und Lesung von Jennifer Ulrich zu seinem Roman »Die fernere Zukunft« sowie Preisträger des Leipziger Buchmesse-Preises 2023 Dinçer Güçyeter, der mit Tilla Fuchs »Unser Deutschlandmärchen« vorstellte.