Internationaler Kongress für Demokratie und Freiheit (2017)

0bae20bb-28a3-477d-a484-1dcbb7df1f7e

Illustration: Paula Bulling

ePapers

Programm

Essays

Beschreibung

Vom 8. bis 10. September 2017 richtet die Peter-Weiss-Stiftung für Kunst und Politik e.V. (PWS) als Special des Literaturfestivals einen Kongress mit 120 Gästen in 30 Gesprächsrunden aus, auf dem herausragende Intellektuelle unterschiedlicher Disziplinen und Herkunft zusammenkommen, um im Dialog mit der Öffentlichkeit die gegenwärtigen Herausforderungen und Chancen von Demokratie und Freiheit zu reflektieren.
Dieser Kongress findet aus einer Haltung des Widerstandes heraus statt – unter anderem inspiriert vom Internationalen Schriftstellerkongress für Kultur in Paris 1935 , der sich gegen den aufkommenden Faschismus richtete und vom Russel-Tribunal 1966 in Stockholm. Ziel des Kongresses ist es, die Ursachen der politischen Verwerfungen der letzten Jahrzehnte zu erörtern, den Diskurs über Demokratie neu zu beleben und Ideen und Strategien für die Zukunft auszutauschen. Dies geschieht aus der Überzeugung heraus, dass freiheitliche Demokratie großartig ist und es sich lohnt, um sie zu kämpfen.

MIT: Arjun Appadurai [Indien], Seyran Ateş [D], Alberto Barrera Tyszka [Venezuela], Gerhart Baum [D], Wolf Biermann [D], Bora Ćosić [Serbien/ D], Selma Dabbagh [Palästina/ GB], Ralf Fücks [D], Jón Gnarr [Island], Ulrike Guérot [D], Xiaolu Guo [China/ GB], Stefanie Lohaus [D], Geert Mak [Niederlande], Pia Mancini [Argentinien/ USA], Lorenzo Marsili [Italien], Adam Michnik [Polen], Sharon Dodua Otoo [GB/ D], Laurie Penny [GB], Annika Reich [D], Edward Snowden [USA/ Russland] via Skype, Shashi Tharoor [Indien], Barbara Unmüßig [D], Marina Weisband [D], Harald Welzer [D] u.a.

Die Veranstaltung wird gefördert aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, von der Bundeszentrale für politische Bildung, der Bertelsmann Stiftung, der Allianz Kulturstiftung, der Heinrich-Böll-Stiftung e.V., der BMW Foundation Herbert Quandt, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Sergej-Mawrizki-Stiftung sowie von unseren Partnern, dem Haus der Berliner Festspiele und dem Klett-Cotta Verlag.

WARUM EIN KONGRESS?

Das 21. Jahrhundert begann mit schwerwiegenden politischen Verwerfungen. Heute sieht es nicht danach aus, als ob es in den nächsten Jahren etwas ruhiger auf unserem Globus zugehen würde. Die Instrumentalisierung von Religionen und Ressentiments gegen Fremde durch politische Bewegungen, die Durchsetzung autoritärer Regime auf nahezu allen Kontinenten, die größer werdende Schere zwischen Arm und Reich, die Perspektivlosigkeit junger Generationen, die Kriminalisierung von Homosexuellen und Transgendern, die fortwährende Auslöschung von Hoffnungen auch in vom Kolonialismus befreiten Staaten Afrikas, die Kriege und Zerstörungen im arabischen Raum, die 65 Millionen Geflüchteten, die 2016 gezählt wurden, die weltweite Korruption, die Wirtschaftsverbrechen selbst von ehemals renommierten (Automobil-) Firmen, deren Vorständen der Klimawandel mindestens ebenso egal ist wie dem derzeitigen US-Präsidenten und vor allem die große Zahl der Menschen, die im Krieg sterben oder als JournalistInnen ermordet werden – all dies ist das Gegenteil dessen, was vor gerade einmal 25 Jahren der leichtsinnige Francis Fukuyama vor Augen hatte, als er, nach der Auflösung des Ostblocks, vom Ende der Geschichte sprach.

Es bedarf riesiger Anstrengungen, um die Ungerechtigkeiten und das Leid so vieler Menschen zumindest zu mildern. Eine Voraussetzung scheint uns, das Bewusstsein für die Ursachen von politischen Entwicklungen zu schärfen und Ideen für die Zukunft zu entwerfen, die auch den »einfachen Menschen«, wie es der Italiener Antonio Gramsci einmal ausdrückte, einen größeren Einfluss auf die Geschicke ihres eigenen Lebens ermöglichen. Das wird längst nicht ausreichen – aber mit dem Kongress wollen wir zumindest dazu beitragen, Licht in das Dunkel unserer Tage zu bringen und die Hoffnung lancieren, dass Demokratie und Freiheit, so reformbedürftig sie in den uns bekannten Formen auch sein mögen, entwicklungsfähig sind und dass es Sinn macht, hierfür zu arbeiten und, wo notwendig, auch dafür zu kämpfen. Die Haltung der Selbstgenügsamkeit, die wir viel zu oft von PolitikerInnen und JournalistInnen, aber auch in unserer eigenen Umgebung spüren, muss einer Haltung der Selbstkritik, des Zweifels und der Neugier weichen – einfach aus Gründen der Selbsterhaltung, weil wir sonst kaum den Herausforderungen gewachsen sein werden.

Ich danke allen, die sich bereit erklärt haben, einen Beitrag zum Kongress zu leisten und den Förderern, ohne die er nicht möglich wäre.

Ulrich Schreiber

KONGRESSTEILNEHMER*INNEN

FELIX ACKERMANN [D] ist Historiker und Stadtanthropologe mit Schwerpunkt Osteuropa. Der Autor von »Mein litauischer Führerschein« [2017] entwickelte das Förderprogramm »Geschichtswerkstatt Europa«.

DORIS AKRAP [D] ist Journalistin und seit 2008 Redakteurin der »taz«. Sie ist Mitveranstalterin der antirassistischen Leseshow »Hate Poetry« und engagiert sich stark für die Freilassung Deniz Yücels.

RAMAZAN AKSOY [Türkei/ Kurdistan] ist Theatermacher und Autor. Er engagiert sich in dem unabhängigen Verein »Die Brücke der Völker« vor allem für syrische Geflüchtete in der Türkei.

SERGIO ÁLVAREZ [Kolumbien] ist Schriftsteller und Journalist. Er schreibt für »La Vanguardia« und »El País«. Themen seiner Romane sind Gewalt und Drogenhandel in Kolumbien.

ARJUN APPADURAI [Indien] ist Anthropologe und Professor an der New York University. Er ist Gastprofessor am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin und Verfasser zahlreicher Publikationen zum Thema Globalisierung.

VLADIMIR ARSENIJEVIĆ [Serbien] ist Autor und Kulturschaffender. Für seinen ersten Antikriegsroman »U potpalublju« [1994] wurde er mit dem NIN-Preis ausgezeichnet. Seitdem veröffentlichte er weitere zehn Bücher.

SEYRAN ATEŞ [D] ist Rechtsanwältin und eröffnete 2017 die liberale Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin. Sie ist Sprecherin der Bürgerinitiative »Stop Extremism!«, die eine europäische Anti-Extremismus-Richtlinie fordert.

HAYKO BAGDAT [Türkei/ Armenien] ist Journalist und Mitarbeiter der unabhängigen türkischen Internetzeitung »Diken«. Er lebt in Berlin im Exil, wo er gemeinsam mit Can Dündar die zweisprachige journalistische Plattform »Özgürüz« gründete.

CATHERINE BANNER [GB] ist Autorin. 2016 veröffentlichte sie ihren ersten Roman »Die langen Tage von Castellamare«, der von den Folgen der Finanzkrise aus der Perspektive einer italienischen Familie handelt.

ALBERTO BARRERA TYSZKA [Venezuela] ist Journalist, Drehbuchschreiber und Autor. Sein Roman »Die letzten Tage des Commandante« [2016] über das diktatorische Regime in Venezuela war für den »Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt« 2017 nominiert.

PRIYA BASIL [GB/ D] ist Autorin und Essayistin. Sie ist Mitbegründerin von »Authors for Peace« und engagiert sich in verschiedenen politischen Initiativen, u.a. für einen europäischen Feiertag. In Zusammenarbeit mit dem ilb konzipierte und kuratierte sie den »Internationalen Kongress für Demokratie und Freiheit«.

TANJA GABRIELE BAUDSON [D] ist Psychologin und Literaturwissenschaftlerin. Ihr Schwerpunkt ist die Begabungsforschung, wozu sie umfangreich publiziert hat. Sie ist Mitinitiatorin des »March for Science« in Deutschland.

GERHART BAUM [D] ist Autor, Rechtsanwalt und Politiker. Der ehemalige Innenminister und Leiter der deutschen Delegation der UN-Menschenrechtskommission setzt sich für Bürgerrechte und gegen staatliche Überwachung ein.

NURCAN BAYSAL [Türkei] ist Kolumnistin, Aktivistin und Autorin zahlreicher Bücher. Sie engagiert sich für die Rechte der Menschen in den zerstörten Städten Kurdistans.

AZOUZ BEGAG [F] ist Schriftsteller, Soziologe und Wirtschaftswissenschaftler. Er hat zahlreiche Romane und Sachbücher veröffentlicht. Von 2005 bis 2007 war er Minister für die Förderung der Chancengleichheit in Frankreich.

WOLF BIERMANN [D] Dichter, Liedermacher. Radikalster Kritiker der DDR-Parteidiktatur, 1976 ausgebürgert. Mit seinen scharfzüngigen Essays mischt er sich provokant in die Tagespolitik ein.

DAPHNE BÜLLESBACH [D] ist Direktorin von »European Alternatives«, einer Organisation zur Förderung transnationaler Politik und Kultur. Sie engagiert sich zudem für Interkulturalität und gegen Rechtsextremismus.

PATRÍCIA CARREIRA [P] ist Mitglied der »Academia Cidadã«, die am 12.3.2011 von Organisatoren der »Geração à rasca« [»verzweifelte Generation«] -Proteste ohne parteipolitische oder gewerkschaftliche Unterstützung gegründet wurde.

AMIT CHAUDHURI [Indien] ist Schriftsteller und Musiker. Der promovierte Anglist hatte Lehraufträge in Oxford, Cambridge und an der Columbia University. Seine Romane wurden vielfach ausgezeichnet.

BORIS CHERSONSKIJ [Ukraine] ist Psychiater und Schriftsteller. In der Gedichtsammlung »Familienarchiv« [2010] erzählt er eine russisch-jüdische Familiengeschichte im 20. Jahrhundert.

BORA ĆOSIĆ [Serbien/ D] veröffentlichte mehr als dreißig Romane. 2002 wurde er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet.

SELMA DABBAGH [Palästina/ GB] ist Schriftstellerin und Anwältin für Menschenrechte. In ihrem literarischen Werk widmet sie sich dem Israel-Palästina-Konflikt.

LEYLA DAKHLI [Tunesien/ F] ist Historikerin mit Schwerpunkt Kultur- und Gesellschaftsgeschichte der arabischen Welt. Sie forscht für das Centre National de la Recherche Scientifique. Derzeit arbeitet sie am Centre Marc Bloch, Berlin.

JEVGENIJ DEMENOK [Ukraine/ CZ] ist Schriftsteller und Journalist. Er veröffentlichte zahlreiche Texte und Bücher und ist Gründer des Literaturstudios »Zelenaya Lampa« sowie des Philosophieclubs »Filosofsky Parohod« in Odessa.

SARAH DIEFENBACH [D] ist Professorin für Wirtschaftspsychologie an der LMU München. Sie ist Co-Autorin des Buchs »Digitale Depression: Wie neue Medien unser Glücksempfinden verändern« [2016].

GEORG DIEZ [D] ist Kolumnist von »Spiegel Online«, Mitgründer der digitalen Journalismus-Plattform 60pages.com und Autor von »Martin Luther, mein Vater und ich«.

SHARON DODUA OTOO [GB/ D] ist Schriftstellerin, Aktivistin und Herausgeberin der Buchreihe »Witnessed«. Schwerpunkte ihrer Texte sind Feminismus und Rassismus. 2016 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis.

CAN DÜNDAR [Türkei] ist Journalist. Als Chefredakteur von »Cumhuriyet« wurde er wegen Verdacht auf Spionage und Verrat von Staatsgeheimnissen verhaftet und 2016 zu knapp sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Er lebt in Berlin.

JULIA ECKERT [CH/ D] ist Professorin für Sozialanthropologie an der Universität Bern. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Rechtsanthropologie und der Anthropologie der Demokratie.

EDHEM ELDEM [Türkei] ist Historiker und lehrt an der Boğaziçi Universität, Istanbul. Sein Forschungsschwerpunkt ist die späte Phase des Osmanischen Reiches, mit speziellem Fokus auf Verwestlichung und Modernität.

ALADIN EL-MAFAALANI [D] ist Professor für Politikwissenschaften an der Fachhochschule Münster. Seine Forschungsschwerpunkte sind Migration, Integration, Bildung und Jugend.

CHRISTIAN FELBER [A] ist politischer Aktivist und Autor sowie Gründungsmitglied von Attac-Österreich. 2010 initiierte Felber die internationale »Gemeinwohl-Ökonomie«-Bewegung sowie das Projekt »Bank für Gemeinwohl«.

NANCY FONER [USA] ist Soziologin, Professorin für Soziologie am Hunter College in New York, Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und Autorin zahlreicher Bücher. Ihr Forschungsschwerpunkt ist Immigration.

RALF FÜCKS [D] ist Politiker [Bündnis 90/Die Grünen] und war jahrelang im Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. 2017 erschien sein Buch »Freiheit verteidigen – Wie wir den Kampf um die offene Gesellschaft gewinnen«.

CARLO GALLI [I] ist Philosoph, Soziologe und Politiker. Bis 2015 war er Mitglied der »Partito Democratico« und wechselte dann zur Gruppe »Sinistra Italiana – Sinistra Ecologia Libertà«. Seit 2017 ist er beim »Movimento Democratico e Progressista« aktiv.

ARNOLDO GÁLVEZ SUÁREZ [Guatemala] ist Schriftsteller und Koordinator von »interpeace«, einer internationalen Organisation für Friedensarbeit. Dieses Jahr erscheint sein Roman »Die Rache der Mercedes Lima« [2017].

PHILIP GEISLER [D] ist Kunst- und Architekturhistoriker, Musikmanager und Moderator. Sein Interesse gilt dem neugierigen, intellektuellen und unterhaltsamen Gespräch mit Menschen aus Kultur und Politik.

HEIKE GEIßLER [D] ist Schriftstellerin und Übersetzerin. 2014 erschien ihr viel beachteter Reportage-Roman »Saisonarbeit« über die Arbeitsverhältnisse bei Amazon. 2015 adressierte sie in einem fiktiven Amtsantrittsvideo als Ministerpräsidentin die sächsische Bevölkerung.

SUSAN GEORGE [USA/ F] ist Politikwissenschaftlerin, Aktivistin und Autorin von 17 Büchern zu globaler Ungerechtigkeit. Zuletzt erschien »Shadow Sovereigns: How Global Corporations Are Seizing Power« [2015]. Sie ist Präsidentin des Transnational Instituts und Ehrenvorsitzende von Attac-Frankreich.

JÓN GNARR [Island] ist Komiker und Schriftsteller, der von 2010 bis 2014 als »Punk-Bürgermeister von Reykjavík« einer internationalen Öffentlichkeit bekannt wurde.

SARAYA GOMIS [D] ist Studienrätin und Lehrerin an der Ernst-Reuter-Schule in Berlin-Wedding. Als bildungspolitische Aktivistin kämpft sie gegen Diskriminierung in Schulen.

CHRISTIANE GREFE [D] ist Reporterin und Herausgeberin für »DIE ZEIT« und Autorin zahlreicher Sachbücher. Zuletzt erschien »Global Gardening« und, zusammen mit vier weiteren Autoren, »Was tun? Demokratie versteht sich nicht von selbst«.

KATHARINA GROSSE [D] ist Professorin für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre raumübergreifenden Sprayarbeiten werden weltweit ausgestellt.

ULRIKE GUÉROT [D] ist Professorin für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems und Gründerin des »European Democracy Lab« [EDL] Berlin. 2016 erschien ihr Buch »Warum Europa eine Republik werden muss! Eine politische Utopie«.

XIAOLU GUO [China/ GB] lebt als Schriftstellerin und Filmemacherin seit 2002 in London, um der chinesischen Zensur zu entgehen. Sie wurde sowohl für ihr literarisches als auch filmisches Schaffen mehrfach ausgezeichnet.

MOHSIN HAMID [Pakistan] ist Schriftsteller und Journalist. Er schreibt regelmäßig für internationale Zeitungen. Seine Romane wurden in über 30 Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet.

BASHSHAR HAYDAR [Libanon] ist Professor für Philosophie an der amerikanischen Universität in Beirut. Seine Forschungsschwerpunkte sind Moraltheorie, angewandte Ethik und Ästhetik.

WOLFGANG HERLES [D] ist TV-Journalist und Schriftsteller. Er war langjähriger Moderator der ZDF-Sendung »Aspekte«.

VINCENT-IMMANUEL HERR [D] ist Teil des Autorenteams »Herr & Speer« und forscht zur Jugend Europas und Generationengerechtigkeit. Als Aktivist initiierte er die Projekte »Young European Voices« und »FreeInterrail«.

STEFAN HERTMANS [B] beschäftigt sich in seinen Romanen mit der Geschichte Europas. Zuletzt erschien der Roman »Die Fremde« [2017]. Er veröffentlichte zahlreiche Texte und Essays zu aktuellen Themen.

ISABELL HOFFMANN [D] ist Projektleiterin von »eupinions«, dem europäischen Meinungsforschungsprojekt der Bertelsmann Stiftung. Davor war sie Zeitungsredakteurin, u.a. im politischen Ressort von »DIE ZEIT«.

GERD HOFIELEN [D] ist Unternehmensforscher und Berater für ethische Unternehmensentwicklung. Er ist Aktivist in der »Gemeinwohl-Ökonomie« und organisiert Konferenzen für humanistisches Management.

JEANETTE HOFMANN [D] ist Politikwissenschaftlerin und Professorin für Internetpolitik an der FU Berlin. Darüber hinaus leitet sie die WZB-Projektgruppe »Politikfeld Internet« und das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft.

VIKTOR JEROFEJEW [Russland] ist Schriftsteller und Kritiker der gegenwärtigen Politik Russlands. Sein Roman »Die Moskauer Schönheit« [1989] wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt.

ELNATHAN JOHN [Nigeria] ist Anwalt, Schriftsteller und Satiriker. Er befasst sich v. a. mit Pastoralismus und Gender. Sein erster Roman »An einem Dienstag geboren« erscheint 2017 in deutscher Übersetzung.

WOLFGANG KALECK [D] ist Anwalt für Menschenrechte und internationales Strafrecht und Autor des Buches »Unternehmen vor Gericht. Globale Kämpfe für Menschenrechte«. Er ist Gründer und Generalsekretär des European Center for Constitutional and Human Rights in Berlin.

INES KAPPERT [D] leitet das Gunda-Werner-Institut für Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung. Sie schrieb jahrelang für die »taz«.

KHALED KHALIFA [Syrien] lebt in Damaskus und schreibt Drehbücher, Romane und Lyrik. Sein Roman »No Knives in the Kitchens of This City« [2016] wurde vielfach ausgezeichnet.

HEIKE KLEFFNER [D] schreibt als Expertin über neonazistische Gewalt für die »taz«. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Linksfraktion im Bundestag und war Referentin im NSU-Untersuchungsausschuss.

ARTUR KLINAU [Weißrussland] ist Architekt, Schriftsteller und Verleger. Er veranstaltet das Literaturfestival »Kaptaruny« und ist Herausgeber von »pARTisan«, dem einzigen Magazin für zeitgenössische Kunst in Weißrussland.

FLORIAN KÖHL [D] ist Architekt und engagiert sich im Diskurs um Stadtentwicklung. Für die Berliner Initiative Prinzessinnengarten entwarf und baute er die dreigeschossige Struktur »Die Laube«, einen Freiraum für selbstorganisierte soziale Praxis.

IVAN KRASTEV [BG/ A] ist Politikwissenschaftler. Er ist Vorsitzender des Zentrums für liberale Strategien in Sofia und Fellow am Institut für die Wissenschaft vom Menschen in Wien. Sein Buch »After Europe« erschien 2017.

ESRA KÜÇÜK [D] ist Mitglied im Direktorium des Maxim Gorki Theaters und Leiterin des Gorki Forums. Sie initiierte und leitete das deutschlandweite Bildungsprogramm »Junge Islam Konferenz«.

CHRISTIAN LAMMERT [D] ist Professor für die Innenpolitik Nordamerikas am John-F-Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin.

STEFANIE LOHAUS [D] ist Mitbegründerin und -herausgeberin der feministischen Zeitschrift »Missy Magazine«. Sie arbeitet als freie Journalistin und Autorin. 2015 erschien in Zusammenarbeit mit ihrem Partner das Buch »Papa kann auch stillen«.

GEERT MAK [NL] ist Historiker, Schriftsteller und Publizist. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, darunter »In Europa« [2005]. 2008 wurde er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet.

PIA MANCINI [Argentinien/ USA] ist Expertin für »liquid democracy«. Sie ist Mitbegründerin der Onlineapp »DemocracyOS«, die es der argentinischen Bevölkerung ermöglicht, sich aktiv an demokratischen Prozessen zu beteiligen.

ROBERTO MANGABEIRA UNGER [Brasilien/ USA] ist Professor an der Harvard Law School. 2007-2009 sowie 2015 war er Brasiliens Minister für strategische Angelegenheiten.

LORENZO MARSILI [I] ist Autor und Mitbegründer von European Alternatives. Er initiierte 2010 das »Transeuropa Festival« und gründete u.a. mit Yanis Varoufakis die Bewegung »Demokratie in Europa 2025« [DiEM25].

CLAUS MARTIN [D] ist Regisseur, Schauspieler und Komponist und gemeinsam mit Tanja Baudson Initiator des »March of Science« in Deutschland.

MARKO MARTIN [D] ist Schriftsteller und Publizist, u.a. für »Die Welt« und die »Neue Zürcher Zeitung«. Als Mitglied des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland engagiert er sich für »Writers in prison«.

TIENCHI MARTIN-LIAO [China/ D] ist Autorin, Übersetzerin und Publizistin. Seit 2009 ist sie Vorsitzende des PEN Centers in Taipei. Sie engagiert sich für Menschrechte in China.

THOMAS MEANEY [USA] promovierte in Geschichte an der Columbia University. Er ist Fellow am Einstein-Forum Potsdam und schreibt für »The New Yorker«, »London Review of Books« und »Guardian«.

EVA MENASSE [A/ D] ist Romanautorin und politisch engagierte Essayistin. Sie ist Unterstützerin der Charta der Digitalen Grundrechte der Europäischen Union.

MAAZA MENGISTE [Äthopien/ USA] ist Romanautorin und Essayistin mit den Themenschwerpunkten Migration, Krieg, Fotografie und Menschenrechte. Ihr zweiter Roman, der während der Invasion des faschistischen Italiens in Äthiopien spielt, erscheint bald.

LINA MERUANE [Chile] ist Schriftstellerin und Essayistin. Sie lehrt an der New York University. 2012 erhielt sie den Anna-Seghers-Preis und ist derzeit Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.

FRANK A. MEYER [CH/ D] gilt als schärfster Analytiker der politischen Szene der Schweiz. 36 Jahre war er bei 3Sat Gastgeber der Gesprächssendung »Vis-à-vis«, seine Kolumnen zur deutschen Politik erscheinen im  Magazin »Cicero«. Er lebt mit seiner Frau, der Kulturjournalistin Lilith Frey, in Berlin.

ADAM MICHNIK [PL] ist Journalist, Essayist und Chefredakteur der größten polnischen Tageszeitung »Gazeta Wyborcza«. Der ehemalige Dissident wurde für sein politisches Engagement mehrfach ausgezeichnet.

ZHANNA NEMTSOVA [Russland/ D] gründete 2015 die Boris Nemtsov Foundation for Freedom in Gedenken an ihren ermordeten Vater. Seit 2015 arbeitet die Journalistin bei der Deutschen Welle in Bonn.

TAMEKA NORRIS [USA] ist eine Multimedia- und Performance-Künstlerin, die sich in ihren Werken mit Gender, Race und  Identität auseinandersetzt. Sie studierte an der Yale University School of Art.

ENGIN ÖNDER [Türkei] ist Redakteur und Gründer von »140 journos«, einer journalistischen Organisation von türkischen Bürgern auf Twitter. »140 journos« führt 2017 einen englischsprachigen Service für journalistische Institutionen ein.

LAURIE PENNY [GB] wurde mit ihrem Buch »Fleischmarkt. Weibliche Körper im Kapitalismus« [2012] international bekannt. Die Journalistin und Autorin veröffentlichte sechs Bücher und schreibt u.a. für den »Guardian« und »The Independent«.

BERND PICKERT [D] ist Auslandsredakteur bei der »taz«. Seine Schwerpunktthemen sind die USA, Lateinamerika und Menschenrechte.

STEFAN RAHMSTORF[D]ist Professor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Er gehört zu den Autoren des 2007 veröffentlichten Vierten Sachstandsberichtes des Weltklimarates.

SHALINI RANDERIA [Indien] ist Rektorin des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen in Wien und Professorin für Soziologie in Genf, wo sie das Albert Hirschman Centre on Democracy leitet. Themen ihrer Forschung sind die Widersprüchlichkeiten der Globalisierung, Wandel von Staatlichkeit und Entrechtung sowie die vielen Gesichter der Moderne.

REBECCA RAUE [D] ist Künstlerin aus Berlin. Ihre Arbeiten werden international ausgestellt. Zudem realisiert sie Kunstprojekte und -workshops mit Kindern und an Schulen.

ANNIKA REICH [D] ist Mitbegründerin der Initiative »WIR MACHEN DAS«, welche Migration als Gewinn für die Gesellschaft sieht. In ihren Werken betrachtet die Schriftstellerin und Kolumnistin die Krisenhaftigkeit des Alltags in der Wohlstandsgesellschaft.

DANIEL RÖDER [D] ist Rechtsanwalt und Gründer der Organisation »Pulse of Europe«, die sich für ein demokratisches Europa einsetzt.

MARIE ROSENKRANZ [D] ist Projektmanagerin der »Demokratie braucht Dich«-Kampagne von Polis180, einem Grassroots-Thinktank für Außen- und Europapolitik.

ALBERTO RUY-SÁNCHEZ [Mexiko] ist Schriftsteller, Essayist und Herausgeber. Seine Essays zu Literatur, Kunst, Philosophie, Erotik und Film wurden vielfach ausgezeichnet.

MICHAIL RYKLIN [Russland/ D] ist Autor und Professor für Philosophie an der Akademie der Wissenschaften in Moskau. In seinen Publikationen widmet er sich der Analyse von Terrorsystemen in Russland.

SADAF SAAZ [GB/ Bangladesch] ist Lyrikerin, Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und Unternehmerin. Sie ist Direktorin und Mitbegründerin des Literaturfestivals »Dhaka Lit Fest«.

IVANA SAJKO [Kroatien/ D] ist Schriftstellerin, Dramaturgin und Performerin. Ihre Arbeit thematisiert soziale Probleme, vereint politische Theorie mit Kunst. Sie ist Teil einer kroatischen Initiative Kulturschaffender gegen rechten Revisionismus.

GÁBOR SCHEIN [H] ist Schriftsteller, Übersetzer und Dozent für ungarische Literaturgeschichte. Er veröffentlichte mehrere Lyrikbände, Prosa, Dramen und literaturwissenschaftliche Arbeiten.

PETER SCHNEIDER [D] ist Verfasser von Romanen, Essays und Drehbüchern. Er hat zwanzig Bücher veröffentlicht, von denen einige in 25 Sprachen übersetzt wurden, und lehrt als Gastprofessor an amerikanischen Universitäten.

ULRICH SCHREIBER [D] ist Gründer und Leiter des »internationalen literaturfestivals berlin«. Zusammen mit Priya Basil initiierte er den »Internationalen Kongress für Demokratie und Freiheit«.

JASMIN SIRI [D] ist Vertretungsprofessorin für Politische Soziologie an der Universität Bielefeld. Sie forscht u.a. zu den Sozialen Medien als politischem Raum.

EDWARD SNOWDEN [USA/ Russland] ist Experte für Cybersicherheit und ehemaliger Geheimdienstmitarbeit von CIA, NSA und DIA. 2013 enthüllte er Unterlagen der NSA zu Milliarden von Privatpersonen. Er wurde mit Preisen für Courage, Integrität und Dienst an der Öffentlichkeit ausgezeichnet und ist im Vorstand der Freedom of the Press Foundation.

MARTIN SPIEWAK [D] ist Wissenschaftsjournalist und Mitglied des Hauptstadtbüros von »DIE ZEIT«. Seine Schwerpunkte sind Bildungspolitik, Wissenschaft und Forschung.

VOLKER STANZEL [D] ist ehemaliger Politischer Direktor im Auswärtigen Amt und deutscher Botschafter in China und Japan. Seit 2015 arbeitet er in der »Stiftung Wissenschaft und Politik« in Berlin.

BERND STEGEMANN [D] ist Autor und Professor für Dramaturgie an der Hochschule Ernst Busch in Berlin. Ab September 2017 Dramaturg am Berliner Ensemble. 2017 erschien sein Buch »Das Gespenst des Populismus. Ein Essay zur politischen Dramaturgie«.

A.L. STEINER [USA] ist Multimedia-Künstlerin, Autorin, Dozentin, Mitglied des Kollektivs »Chicks on Speed« und Co-Kuratorin der Initiative »Ridykeulous«, welche die Verbreitung queerer und feministischer Kunst fördert.

MICHI STRAUSFELD [D] ist eine leidenschaftliche Vermittlerin zwischen Deutschland und Lateinamerika. Sie ist Herausgeberin zahlreicher Anthologien über lateinamerikanische Literatur.

CARLO STRENGER [CH/ Israel] ist Philosoph, praktizierender Psychoanalytiker und Professor der Psychologie an der Universität Tel Aviv. Er hat zahlreiche Bücher und Artikel veröffentlicht, u.a. in Israels führender liberaler Zeitung »Haaretz«.

MURAT SUNER [D] ist Mitgründer der digitalen Journalismus-Plattformen fairplanet.org und 60pages.com. Er betreut das Publikationsprogramm »60pages Istanbul 2017«.

SHASHI THAROOR [Indien] ist Schriftsteller und Politiker. Nachdem er 29 Jahre für die UNO tätig war, von 2002 bis 2007 als Stellvertreter des Generalsekretärs, wurde er zum Parlamentsabgeordneten gewählt und war zweimal Regierungsmitglied. Er hat 16 Bücher veröffentlicht, darunter Belletristik und Sachbücher, und zahlreiche Preise gewonnen.

ELLEN UEBERSCHÄR [D] ist Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. Zuvor war sie 11 Jahre Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages.

BARBARA UNMÜSSIG [D] ist Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. Sie arbeitet v.a. zu den Themen globale Gerechtigkeit, Demokratieförderung und Klima- und Geschlechterpolitik und hat zahlreiche Zeitschriften- und Buchbeiträge veröffentlicht.

TOMAS VENCLOVA [Litauen/ USA] lehrt russische Literatur an der Yale University. Für sein essayistisches und lyrisches Werk wurde er vielfach ausgezeichnet.

VOLKER WEICHSEL [D] ist Politikwissenschaftler, Übersetzer und Redakteur der Zeitschrift »Osteuropa«, die Politik und Kultur im Osten Europas unter die Lupe nimmt.

STEFAN WEIDNER [D] ist Islamwissenschaftler, Schriftsteller und Übersetzer arabischer Lyrik. In seinen zahlreichen Veröffentlichungen beschäftigt er sich mit der islamischen Welt. Er war bis 2016 Herausgeber von »Fikrun wa Fann«.

ELIOT WEINBERGER [USA] ist ein vielfach ausgezeichneter Essayist und Übersetzer. Bekannt wurde er in Deutschland mit den Werken »Kaskaden« [2003], »Was ich hörte vom Irak« [2005], »Das Wesentliche« [2011] sowie durch seine Auftritte beim ilb und seine Veröffentlichungen in Lettre International.

MARINA WEISBAND [Ukraine/ D] ist Psychologin. Sie war Geschäftsführerin der Piratenpartei. In ihrem Buch »Wir nennen es Politik« [2013] entwickelt sie neue Möglichkeiten der Demokratie durch Bürgerbeteiligung.

HARALD WELZER [D] ist Sozialpsychologe. 2016 erschien sein Buch »Die smarte Diktatur. Der Angriff auf unsere Freiheit«. Er ist Mitbegründer und Direktor der gemeinnützigen Stiftung »FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit« und im Vorstand der Initiative »Die offene Gesellschaft«.

ANDRE WILKENS [D] ist Autor [»Der diskrete Charme der Bürokratie. Gute Nachrichten aus Europa«, 2017]. Er ist Mitbegründer und Vorstand der Initiative »Die offene Gesellschaft«.

STEFAN WILLER [D] ist Professor am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin und stellvertretender Direktor des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung.

MATHIAS ZEISKE [D] arbeitet am Haus der Kulturen der Welt. Er ist Redakteur der Literaturzeitschrift »Edit« und Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen.

DANIEL-PASCAL ZORN [D] ist Philosoph mit dem Schwerpunkt dialektische Gesprächsführung. In seinem Buch ‚Logik für Demokraten‘ analysiert er populistische Argumentationsweisen.

MICHAEL ZÜRN [D] leitet die Abteilung »Global Governance« am Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung. Die Arbeitsschwerpunkte des Professors für Internationale Beziehungen sind Denationalisierung und Globalisierung.