24. ilb
5 – 14 Sep 2024 Programm
9 – 18 Sep 2024 Junges Programm

Programmsparten: Mit Livestream

Ilya Kaminsky: Republik der Taubheit

Als in der von Besatzern okkupierten Stadt Vasenka ein tauber Junge auf offener Straße von einem Soldaten erschossen wird, leisten die Bewohner:innen Widerstand, indem sie sich nur noch in Gebärdensprache verständigen. An den Toren der Soldatenbaracken steht in Kreide: »NIEMAND KANN EUCH HÖREN«. In Ilya Kaminskys 2020 mit dem Literaturpreis

Bernardine Evaristo: Mädchen, Frau etc.

Gespräch, Lesung, Q&A Megan ist wild und trägt gerne Hosen. Streit ist vorprogrammiert, denn ihre Mutter wünscht sich eine brave, kleidertragende Tochter. Zusammen mit elf weiteren Mädchen und Frauen* of Color bildet Megan das Zentrum dieses mit dem Booker Prize ausgezeichneten Romans. Das literarisch atemberaubende Buch fächert die Kämpfe und

Sam Thompson: Der Junge, der mit den Wölfen spricht

Gespräch, Lesung, Q&A Weil ihm oft die Worte fehlen, wird Silas in der Schule gemobbt. Mit der Rettung eines verletzten Wolfs katapultiert er sich in eine Welt sprechender Tiere, in der Wölfe in einer unterirdischen Stadt von hinterhältigen Füchsen unterdrückt werden. Silas kann den Wölfen helfen, doch dafür muss er

Mieko Kawakami: Heaven

Gespräch, Lesung, Q&A Ein namenloser Junge mit einer Augenfehlstellung wird in der Schule systematisch von seinen Mitschüler:innen gemobbt und misshandelt. Sein einziger Hoffnungsschimmer ist die beginnende Freundschaft mit Kojima, die ihm heimlich Briefe schreibt und ebenfalls gemobbt wird. Gemeinsam versuchen sie, Sinn und Trost zu finden. Schonungslos analysiert der schmerzhafte

Jamaica Kincaid: The Art of Fiction

Als siebzehnjähriges Au-pair kam Jamaica Kincaid aus Antigua, das bis 1981 britische Kolonie war, in die Vereinigten Staaten. Ihre erste Erzählung »Girl« machte sie auf einen Schlag bekannt. Sie bestand aus nur einem Satz und erschien im New Yorker, für den sie später selbst arbeitete. Bilder und Stimmungen ihrer Kindheit

Jennifer Egan: Candy Haus

Die Pulitzer-Preisträgerin und Autorin des Bestsellers »A Visit from the Goon Squad« [Ü: Der größere Teil der Welt] erzählt in ihrem neuen Roman von der Welt digitaler Start-Ups und verknüpft erneut das Leben mehrerer Charaktere, die über Jahrzehnte ineinandergreifen. Sie zeigt die ewige menschliche Sehnsucht nach tiefen Verbindungen, nach Liebe,

Szczepan Twardoch: Demut

Trotz der Sehnsucht nach seiner Jugendliebe Agnes taucht der Bergarbeitersohn Alois nach Ende des Ersten Weltkriegs ein in die Berliner Halbwelt, erlebt die Revolutionswirren und schließlich die Unruhen in Oberschlesien. »Szczepan Twardoch inszeniert in ›Demut‹ ein großes Spiel mit intertextuellen Verweisen. Trotz deftiger Oberflächenreize entfaltet der Roman beachtliche Tiefenwirkung.« [DLF

Claudia Rankine: Just Us

Was bedeutet es, weiß zu sein? Mit dieser Frage setzt Claudia Rankine, preisgekrönte Autorin des Langgedichts »Citizen«, ihre Auseinandersetzung mit dem Thema race und Rassismus in den USA fort. Für ihren aktuellen Band, eine Collage aus Essays, Gedichten und Bildern, hat sie das Gespräch mit weißen Personen – Freund:innen ebenso

Hans-Jürgen Syberberg: The Art of Scriptwriting

Hans-Jürgen Syberberg, geboren 1935 in Nossendorf/ Pommern [heute Mecklenburg-Vorpommern], ist Filmregisseur, Autor und Produzent. Als sein Hauptwerk gilt die »Deutschen Trilogie« mit den Filmen »Ludwig: Requiem für einen jungfräulichen König« [1972], » Karl May« [1974] und »Hitler: Ein Film aus Deutschland« [1977]. 10 Jahre Monologe mit Edith Clever führten zu

Vigdis Hjorth: Ein norwegisches Haus

Alma, eine geschiedene Textilkünstlerin und liebenswerte Misanthropin, die ihren Lebensunterhalt mit dem Weben von Flaggen für Gewerkschaften und Marschkapellen verdient, lebt abgeschieden in den norwegischen Wäldern. Als eine polnische Familie die Einliegerwohnung bezieht, wird sie an die Grenzen ihrer Ideale als Feministin und aufgeschlossene Liberale gebracht: Wie lässt sich der

Felix Klein, Eva Menasse, Daniel Cohn-Bendit, Miriam Rürup: Was ist Antisemitismus?

Die Verächtlichmachung von Juden ist nicht allein Ausdruck einer rechtsradikalen Gesinnung, sondern ein Phänomen, das sowohl in vergangenen Zeiten wie auch heute in der Mitte der Gesellschaft verortet ist. Gerade die jüngsten Ereignisse im Vorfeld der documenta fifteen und die darauf begonnene Debatte um Antisemitismus und Kunstfreiheit zeigen die Notwendigkeit