
Stella Nyanzi
- Deutschland, Uganda
geboren 1974 in Uganda, ist Dichterin, Genderforscherin, medizinische Anthropologin und Feministin. Sie studierte bis 1996 Journalismus, Kommunikationswissenschaft und Literatur an der Makerere University in Kampala. Vier Jahre später erwarb sie am University College London einen Master of Science in medizinischer Anthropologie, dem ein Master of Arts in Entwicklungsforschung und Finanzwissenschaft an der Nkumba University in Entebbe folgte. 2009 wurde sie an der London School of Hygiene and Tropical Medicine mit einer Dissertation über Jugend-Sexualität in Afrika und geschlechterspezifische Machtverhältnisse promoviert. Auf Social Media und in Gemeinschaftsorganisationen setzt sich Stella Nyanzi regelmäßig für Frauenrechte in Uganda ein. Unter anderem organisierte sie Spendenaktionen, um Schülerinnen mit kostenfreien Hygieneartikeln zu versorgen – da viele Mädchen während ihrer Periode dem Unterricht fernbleiben müssen. Wegen ihres offen feministisch-politischen Engagements gegen Präsident Yoweri Museveni wurde sie im April 2017 inhaftiert. Ein Berufungsgericht hob das Urteil im Februar 2020 aus formalen Gründen auf. Anfang 2021 floh Stella Nyanzi aus Sicherheitsgründen nach Kenia. Seit Januar 2022 lebt sie mit Unterstützung des Writers-in-Exile-Stipendiums des deutschen PEN-Zentrums in Deutschland. Sie ist Mitbegründerin von PEN Berlin. Ihr erster Gedichtband »No Roses from My Mouth: Poems from Prison« wurde 2020 mit dem Oxfam Novib/PEN Award für Meinungsfreiheit ausgezeichnet. Ihr letzter Gedichtsband »Im Mundexil« [Ü: Matthias Göritz] erschien im Mai 2025 und wurde in der Presse als »eine umwerfend schöne, drastische Liebes- und Kampferklärung« (Volker Weidermann, DIE ZEIT) hoch gelobt.
Stand: 2025
No Roses from My Mouth: Poems from Prison
Ubuntu Reading Group
Kampala, 2020
Im Mundexil
Verlag Das Wunderhorn
Heidelberg, 2025
[Ü: Matthias Göritz]